Innsbruck - Der neue Vorstandschef der landeseigenen Tiroler Hypo, Markus Jochum, will künftig mit "etwas weniger" Personal auskommen. Neben zufriedenstellenden Erträgen, gelte es, auch die Ausgabenseite unter Kontrolle zu halten beziehungsweise zu reduzieren. Das werde auch den Mitarbeiterstand von derzeit 730 betreffen, kündigte Jochum am Montag an seinem ersten offiziellen Arbeitstag an. Für konkrete Zahlen sei es allerdings noch zu früh. Jochum betonte allerdings, dass er ein "Effizienzsteigerungsprogramm" und kein "Kostenreduzierungsprogramm" im Sinn habe.

Die Vorgabe des Landes sei, die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit der Bank langfristig zu sichern. Dafür sei es notwendig, die Eigenkapitalquote zu steigern. "Da sind wir bisher etwas knapp bemessen", meinte der gebürtige Vorarlberger. Um eine Steigerung beim Eigenkapital zu erreichen, brauche es einerseits entsprechende Erträge, es gelte aber auch die Ausgabenseite unter Kontrolle zu halten.

Sicherheit an erster Stelle

In Zukunft werde sich die Hypo auf den Kernmarkt Tirol konzentrieren, ohne dabei Südtirol und das Trentino aus den Augen zu verlieren, so Jochum weiter. Diese beiden Regionen sollen mittelfristig ebenfalls zu Kernmärkten werden. Er strebe außerdem ein ausgewogenes Ertrags-Risiko-Verhältnis an, bei dem im Zweifel die Sicherheit an erster Stelle stehe.

Eine der ersten Tätigkeiten wird ein Kassasturz getrennt nach Geschäftsfeldern und Regionen sein. Er soll klären, woher das Geld kommt, aber auch wo die Risiken schlummern. Als langfristiges Ziel nannte Jochum außerdem den ramponierten Ruf der Bankenbranche wiederherzustellen.

Der 56-jährige Betriebswirt Jochum folgt Hannes Gruber nach, der mit Jahresende 2009 nach anhaltenden Turbulenzen und Negativschlagzeilen im Zusammenhang mit einem Kreditausfall in Höhe von 21 Mio. Euro den Hut nehmen musste. Jochum war zuletzt Vorstandsvorsitzender der zur Erste Group gehörenden Tiroler Sparkasse (Tispa). (APA)