Der Presse- und Informationsdienst (PID) der Stadt Wien hat "Nachrichtendienstleistungen" für die nächsten fünf Jahre ausgeschrieben. Maßgeschneidert für die Nachrichtenagentur APA - Austria Presse Agentur, beschweren sich deren Konkurrenten. Eines der kritisierten Kriterien hat der PID inzwischen berichtigt.

APA-Mitbewerber Pressetext Austria schrieb: "Millionenausschreibung der Stadt Wien eine Farce" und zitierte auch andere Medienbeobachter wie Observer. Der PID verlangte in seiner Ausschreibung von potenziellen Auftragnehmern mindestens 50 Mitarbeiter und zumindest 25 Millionen Euro Jahresumsatz. Ausländische Anbieter schließe die Ausschreibung ebenfalls aus.

Oliver Stribl, der den Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien interimistisch leitet, rief den STANDARD Montagnachmittag bis Redaktionsschluss nicht zurück. Aber: Auf dem Vergabeportal der Stadt Wien findet sich inzwischen eine "Berichtigung" der Ausschreibung über Medienbeobachtung und Pressetext-Versand der Stadt: Statt bisher 25 Millionen Euro Jahresumsatz müssen Bewerber nun nur noch zehn Millionen Euro pro Jahr nachweisen. Die Mindestzahl an Mitarbeitern beließ der PID allerdings bei 50. Die Frist endet am 23. August.

"Die Modalitäten der Ausschreibung obliegen alleine der ausschreibenden Stelle", erklärt APA-Sprecherin Barbara Rauchwarter auf Anfrage: "Wir sichten derzeit die Unterlagen für das Bieterkreisverfahren und bemühen uns, wie bei jeder anderen Anfrage auch, die Anforderungen bestmöglich zu erfüllen."

Pressetext prozessiert seit Jahren gegen Bundesaufträge für die APA. (fid, DER STANDARD; Printausgabe, 17.8.2010)