GPS Spy zeigt Aufenthaltsorte eines Nutzers an, der Tap Snake installiert hat.

Foto: Entwickler

Symantec warnt vor einer Anwendung für Android, welche die GPS-Koordinaten eines Nutzers an einen anderen übermittelt. Dabei handelt es sich genauer gesagt um die Kombination zweier Apps - eine schickt die Daten, die zweite fängt sie ab. Beide Apps sind im offiziellen Android Market erhältlich.

"GPS Spy"

Die Hauptanwendung GPS Spy kostet 4,99 US-Dollar, das zugehörigen Spiel Tap Snake ist kostenlos. Will nun ein Nutzer beispielsweise seinen Partner ausspionieren, muss er das Spiel auf dessen Handy installieren und für seine Version von GPS Spy registrieren. Auf dem Smartphone, das die GPS Spy-App installiert hat, sollen die Aufenthaltsorte der vergangenen 24 Stunden des anderen Nutzers in einer Google Map angezeigt werden. Genau so wird die Funktionsweise auch im Android Market beschrieben. 

Trojaner?

Symantec bezeichnet das Spiel als Trojaner. Ob man die beiden Apps tatsächlich zu den Viren zählen kann, ist jedoch fraglich. Bei der Installation des Games wird darauf hingewiesen, dass die App Zugriff auf die GPS-Daten fordert. Kritikwürdig ist mit Sicherheit die Beschreibung des Games, das als simple Snake-Variante angepriesen wird. Allerdings sind Apps und Systeme zum Orten von Kindern oder Partnern keine Neuheit. Das macht die Intentionen hinter der Spionage-App nicht edler, vor einem Trojaner zu warnen, geht jedoch zu weit.

Nicht hinter jeder Warnung eine Bedrohung

Erst vor wenigen Tagen hatte Antiviren-Hersteller Kasperky vor dem ersten SMS-Trojaner gewarnt. Nach näherer Analyse eines Entwicklers hatte sich jedoch herausgestellt, dass der Angriff weder neu noch besonders gefährlich ist. Mit der zunehmenden Verbreitung solcher Smartphones steigt zweifellos auch das Interessen von Virenschreibern und Anbietern zweifelhafter Dienste. Antivirenhersteller nehmen jedoch auch vergleichsweise harmlose Schädlinge gerne zum Anlass, auf neue Gefahren und im gleichen Atemzug auf ihre Software-Lösungen dagegen hinzuweisen. (br/derStandard.at, 17. August 2010)