Telekom Austria- Chef Hannes Ametsreiter verspricht volle Aufklärung im Fall einer Lobbyingtätigkeit rund um den PR-Berater Peter Hochegger. Ende Juli war bekannt geworden, dass Franz Kusin, Chef der Christgewerkschafter (FCG) bei der Telekom, von Hocheggers früherer Gesellschaft Valora Honorarzahlungen in Höhe von 30.000 Euro erhalten hatte. Hochegger hatte von der Telekom Austria einen Lobbying-Auftrag. Kusin hat mittlerweile seinen Chefposten bei der FCG-Telekom zurückgelegt, dementiert aber ein Fehlverhalten. Im September gibt es Betriebsratswahlen bei der Telekom Austria.

Fehlverhalten

Ametsreiter meinte am Mittwoch am Rande der Präsentation der Halbjahreszahlen der Telekom Austria Group, dass laufend Gespräche zu der Causa geführt würden und bei einem Fehlverhalten entsprechend Konsequenzen gezogen werden.

Neben Kusin hat auch die FCG-Fraktion 30.000 Euro erhalten - unter der Chiffre "Marketingzuschuss Telekomzuschuss". Das Geld sei "auf Wunsch der Telekom/Herrn Fischer geleistet worden. (...) Die Abrechnung erfolgte über mich, wahrscheinlich weil die Telekom das nicht direkt bezahlen wollte", gab Hochegger demnach vor dem Staatsanwalt zu Protokoll. Rudolf Fischer war damals Festnetz-Chef der Telekom und stellvertretender Telekom-Boss.

Die Causa Hochegger/Telekom Austria hatte zuletzt auch die SPÖ unter Druck gebracht - nachdem bisher primär FPÖ, BZÖ und ÖVP im Focus der Politaffäre rund um vermeintliche Korruption genannt wurden. Kurt Gartlehner, Technologiesprecher der SPÖ, musste im Mai einräumen, ab Mitte 2007 vom PR-Unternehmer Hochegger monatlich 3.000 Euro für Beratungstätigkeiten erhalten zu haben. Der Vertrag sei eineinhalb Jahre gelaufen und habe nur Beratungen zum Thema Windparks beinhaltet, verteidigte sich Gartlehner. (APA)