Martín Blascos Opus magnum (bei Carlsen)

Foto: Carlsen

Wien/Frankfurt - Parallel zur Longlist für den Deutschen Buchpreis wurde am Mittwoch auch jene für das Rennen um den "Kuriosesten Buchtitel" veröffentlicht. "Zahlreiche abseitige und amüsante Vorschläge sind in den letzten Wochen auf www.kuriosesterbuchtitel.de eingereicht worden", hieß es in einer Aussendung. Die Redaktion von Schotts Sammelsurium und BuchMarkt wählte 20 Kandidaten aus.

Bis zum 20. September können Leser via Internet für "Geld macht reich", "Die Frau, die allein ein ganzer Tisch war" oder "Texas als Texttitel" ihre Stimme abgeben. Über die Auswahl aus den sechs beliebtesten Titeln entscheidet dann erneut eine Jury. Die Preisverleihung findet am 6. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse statt.

Die Kuriosität des Titels, die Leser "zum Schmunzeln, Grübeln oder Staunen bringen" soll, muss vom Autor auch gar nicht intendiert gewesen sein. Eines ist klar: Die Longlist ist schon deshalb lang, weil viele Titel darauf es auch sind.

Im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams

Und dass etwa Martín Blasco, Autor von "Ist das Leben eine Abfolge einzelner Punkte? Oder gibt es eine geheimnisvolle gerade Linie, die meinen Vater mit der Musik, dem Kung-Fu, dem Zug der guten Laune, dem Regen, der sich ankündigt, und allen anderen Dingen im Universum verbindet?", ...

... oder der Verfasser des "Nichtamtlichen Leitfadens zur Bewältigung von Projekten und zur Abweisung diesbezüglicher Irrtümer" ...

... oder der Erzähler von "An dem Tag, als ich meine Friseuse küsste, sind viele Vögel gestorben" ihre Titel nicht mit einem gewissen Sinn für das Kuriose gewählt haben, scheint eher unwahrscheinlich.

Mit "Georgs Sorgen um die Vergangenheit oder im Reich des heiligen Hodensack-Bimbams von Prag" hat es Jan Faktor sogar auf beide am Mittwoch veröffentlichten Listen geschafft. (APA)