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Grafik: APA

Wien - Die börsenotierte Vienna International Group (VIG) hat ihre Ergebnisse im ersten Halbjahr etwas stärker steigern können als von Analysten prognostiziert. Der Nettogewinn des Versicherungskonzerns legte um 9,2 Prozent auf 196,4 Mio. Euro zu, und der Gewinn vor Steuern wuchs um 11,0 Prozent auf 255,6 Mio. Euro. Erwartet worden war ein Plus von 6,5 bzw. 8,3 Prozent. Mit dem 11-prozentigen Vorsteuergewinnanstieg liege man "im Plan für das laufende Geschäftsjahr", erklärte VIG-Generaldirektor Günter Geyer.

Verhaltenes Kfz-Wachstum

Der Periodenüberschuss erhöhte sich um 10,4 Prozent auf 209,8 Mio. Euro. Die verrechnete Bruttoprämie des Konzerns wuchs im Halbjahr um 7,9 Prozent auf 4,589 Mrd. Euro, etwa im Ausmaß der Erwartungen. Die abgegrenzten Prämieneinnahmen legten um 10,7 Prozent auf 4,000 Mrd. Euro zu. Verhalten war das Wachstum der Kfz-Sparten, doch gab es in der Lebensversicherung zweistellige Zuwächse. Dies sei "ein interessanter Trend", sagte Geyer im Vorfeld des Halbjahrespressegesprächs (ab 9.30 Uhr).

Am Mittwoch hatte die VIG-Aktie an der Wiener Börse in einem insgesamt schwächeren Markt 1,6 Prozent auf 36,74 Euro nachgegeben.

Ukraine soll zehnter Kernmarkt werden

Den Prämiensteigerungen im ersten Halbjahr standen bei der VIG auch starke Zuwächse der Aufwendungen für Versicherungsfälle um 15,3 Prozent auf 3,417 Mrd. Euro gegenüber. Das Finanzergebnis konnte um 37,1 Prozent auf 646,6 Mio. Euro verbessert werden, der Betriebsaufwand (Verkaufs-, Verwaltungskosten und Rückversicherungsprovisionen) wuchs moderat um 7,6 Prozent auf 885,8 Mio. Euro.

Die Netto-Combined-Ratio stieg auf 98,3 (95,5) Prozent: Grund dafür waren die Naturkatastrophen (Hochwasser), die vor allem Österreich, Tschechien, Polen und Rumänien heimsuchten und der VIG vor Rückversicherung Kosten von rund 100 Mio. Euro bescherten. Die Kapitalanlagen des Konzerns erhöhten sich seit Ende 2009 um 3,6 Prozent auf 26,8 Mrd. Euro.

In der Schaden/Unfallversicherung wuchs die verrechnete Prämie im Halbjahr um 1,3 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro, abgegrenzt um 4,7 Prozent. Die Sparte Leben erzielte ein Plus von 17,5 Prozent auf 2,0 Mrd. Euro bei den verrechneten Prämien - mit kräftigen Beiträgen der s Versicherungsgruppe. Die Krankenversicherung wuchs um 1,3 Prozent auf 164,9 Mio. Euro verrechnete Prämien.

In Österreich nahmen die VIG-Gesellschaften im Halbjahr um 6,2 Prozent mehr verrechnete Prämien ein, insgesamt 2,3 Mrd. Euro. Dabei entfielen 966 Mio. Euro auf Schaden/Unfall (im Vorjahr 962,6 Mio. Euro) und 1,2 Mrd. Euro (+12,2 Prozent) auf die Sparte Leben. Der Vorsteuergewinn in Österreich wuchs um 4,3 Prozent auf 138,1 Mio. Euro, die Combined Ratio lag bei 95,1 Prozent.

In Tschechien erzielte die VIG verrechnete Prämien von 869,3 Mio. Euro (+11,9 Prozent), einen Vorsteuergewinn von 67,6 Mio. Euro (+20,1 Prozent) und eine Combined Ratio von 95,7 Prozent. In der Slowakei nahm man 326,3 Mio. Euro ein (+0,6 Prozent) bei 12,9 (7,7) Mio. Euro Vorsteuergewinn und 95,2 Prozent Combined Ratio.

In Polen erzielte man 346,5 Mio. Euro Einnahmen (+31,8 Prozent) bei 10,2 (nach 14,4) Mio. Euro Vorsteuergewinn und - hochwasserbedingt - über 100 Prozent Combined Ratio. In Rumänien sanken die Einnahmen - wegen Portfolio-Umstrukturierungen im Sachbereich - insgesamt um 12,5 Prozent auf 274,0 Mio. Euro, und die Combined Ratio kletterte auf über 100 Prozent, Leben wuchs aber um 39,8 Prozent auf 48,3 Mio. Euro Einnahmen; der Vorsteuergewinn stieg auf 14,3 Mio. Euro. Im übrigen CEE-Raum erzielte man 289,8 Mio. Euro Prämie bei 3,6 Mio. Euro Vorsteuergewinn (nach 2,3 Mio. Verlust vor einem Jahr). In Deutschland und Liechtenstein nahm man 162,8 Mio. Euro und schrieb 8,8 Mio. Euro Vorsteuergewinn.

Die Ukraine will die VIG künftig als zehnten Kernmarkt des Konzerns führen. In dem Land strebt sie den Ausbau ihrer starken Position als einer der führenden Versicherungskonzerne an, heißt es in der Ad-hoc-Aussendung zum ersten Halbjahr. (APA)