Leverkusen - Hätten auch Männer ‚ihre Tage', könnten sie diese leichter ertragen als Frauen? 2.114 Männer und Frauen ab 14 Jahren wurden im Auftrag der BayerVital GmbH zum Thema zyklusbedingte Beschwerden befragt. Wie der deutsche Online Pressedienst humannews meldet offenbart die GfK-Umfrage „Prämentstruelles Syndrom", dass das vermeintlich starke Geschlecht in Sachen Leidensfähigkeit eine ganz schwache Figur macht. Das Umfrageergebnis zeigt auch, dass zyklusbedingte Beschwerden weit reichende Folgen haben: Im Bett, im Job - und sogar vor Gericht.

Das Ergebnis zeigt ein Bild des Jammers: 95% der in der repräsentativen Umfrage befragten Frauen halten Männer generell für wehleidiger als Frauen. Und das so genannte starke Geschlecht gibt ihnen Recht: Auch 60% der befragten Männer sehen das so. Ihre Leidensfähigkeit stellen rund drei Viertel aller Frauen im gebärfähigen Alter Monat für Monat unter Beweis. Sie müssen zyklusbedingte Beschwerden ertragen, vor allem an den Tagen vor den Tagen.

Von wegen starkes Geschlecht

Bekämen Männer dagegen ihre Tage und müssten ebenfalls mit zyklusbedingten Beschwerden kämpfen, würden sie diese schwerer ertragen als Frauen. Das sagen 80% der Teilnehmerinnen an der „MENstruations-Umfrage". Nur 12% der Männer sind überzeugt, dass ihnen die monatlichen Hormonschwankungen weniger zusetzen würden als den Frauen.

Frauen suchen Rat für die Linderung der Beschwerden in der Hauptsache beim Arzt (71%). Er ist der richtige Ansprechpartner, wenn die Menstruation zur Leidenszeit wird. Je jünger die Frauen sind, umso wichtiger ist die Mutter als Ratgeberin bei Regelschmerzen, so das Ergebnis der Umfrage.

Lustkiller zyklusbedingte Beschwerden

Auf viele schöne Dinge des Lebens müssen Frauen regelmäßig schmerzlich verzichten. Das gibt rund die Hälfte aller Umfrage-Teilnehmerinnen an. Sportliche Aktivitäten sind oft eingeschränkt und vor allem der Sex fällt den Beschwerden zum Opfer. Das betrifft dann auch tatsächlich die Männer: Fast jeder Dritte von Ihnen sagt, die Partnerin habe wegen prämenstrueller Beschwerden schon einmal auf Sex verzichtet - und damit er wohl auch.

Der Job muss warten oder kann wegen zyklusbedingter Beschwerden nicht mit der gewohnten Leistung ausgeübt werden. Knapp ein Viertel der in der MENstruation-Umfrage befragten Frauen im Alter zwischen 20 und 50 Jahren musste sich schon einmal aufgrund zyklusbedingter Beschwerden krank melden. Ein Drittel hat das zumindest in Erwägung gezogen oder fü̈hlt sich am Arbeitsplatz in seiner Leistungsfähigkeit eingeschränkt.

PMS vor Gericht

Die typischen prämenstruellen Symptome wie z.B. Reizbarkeit, Müdigkeit und Stimmungsschwankungen beschäftigten sogar schon die Justiz. In Großbritannien wurde bei zwei schweren Verbrechen auf mildernde Umstände plädiert, weil die Angeklagten zur Tatzeit an prämenstruellem Syndrom (PMS) litten. Rund ein Drittel der befragten männlichen und weiblichen Teilnehmer halten diese juristische Argumentation für gerechtfertigt. (red)