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Kontainerschiff im Hafen von Algier. Eine Hilfslieferung für den Gazastreifen hat am Donnerstag die Docks in Richtung der ägyptische nHafenstadt Al-Arish verlassen.

Foto: REUTERS/Zohra Bensemra

Algier - Ein algerisches Schiff mit Hilfsgütern für die Palästinenser im abgeriegelten Gazastreifen hat in der Nacht auf Donnerstag den Hafen von Algeriens Hauptstadt Algier verlassen. Die Güter sollen in die ägyptische Hafenstadt Al-Arish gebracht werden, wie der nationale algerische Radiosender berichtete. Das Boot ist laut einem Bericht der Nachrichtenagentur APS mit 60 Containern beladen, die Grundnahrungsmittel, Schulmaterialien sowie Medikamente und medizinische Ausrüstung für das streng von Israel abgeriegelte Gebiet enthalten.

Seeweg weiter abgeriegelt

In den vergangenen Wochen waren immer wieder Schiffe mit Hilfsgütern für den Gazastreifen im Mittelmeer in See gestochen. Israel riegelt jedoch auch die Seewege zu dem schmalen Küstenstreifen ab. Die israelische Regierung befürchtet, dass mit den Hilfslieferungen auch Waffen in das von der radikalislamischen Hamas beherrschte Gebiet geschmuggelt werden.

Bei der Erstürmung einer Gaza-Hilfsflotte Ende Mai durch die israelische Marine wurden neun Türken getötet. Ebenfalls im Mai wurden 32 Aktivisten aus Algerien zwischenzeitlich von Israel festgenommen, die sich auf Booten mit Hilfsgütern für den Gazastreifen befanden.

Soldaten Plünderung bei Gaza-Flotte vorgeworfen

Israels Militärpolizei untersucht unterdessen Vorwürfe, israelische Soldaten hätten auf der Gaza-"Solidaritätsflotte" Ende Mai Plünderungen begangen. Israelische Medien berichteten am Donnerstag, ein verdächtigter Offizier habe mehrere Laptops gestohlen und an andere Soldaten weiterverkauft. "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist nicht sicher, dass die Ausrüstung wirklich von Bord der Mavi Marmara stammt", sagte ein israelischer Armeesprecher am Donnerstag. "Die Sache wird derzeit von der Militärpolizei untersucht, daher können wir keine weiteren Einzelheiten liefern."

Bei der Stürmung des türkischen Solidaritätsschiffs "Mavi Marmara" hatten israelische Soldaten am 31. Mai neun Aktivisten getötet. Die Solidaritätsflotte wurde anschließend in den Hafen von Ashdod gebracht. Die Aktivisten mussten ohne persönliche Gegenstände wie Laptops, Handy, MP3-Player und Fotoapparate von Bord gehen und ausreisen. Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums sagte damals, die persönlichen Wertgegenstände sollten an die Türkei übergeben werden.

"Wenn der Verdacht sich als richtig herausstellen sollte, bedeutet dies, dass es ein tiefgreifendes Problem in der israelischen Armee gibt", sagte ein namentlich nicht genannter Offizier am Donnerstag der israelischen Nachrichtenseite "ynet". (APA)