Berichte über das Interesse der russischen Telekom-Gruppe VimpelCom am italienischen Mobilfunkbetreiber Wind sorgen für Aufruhr in Italien. Die Anleihen der nicht börsenotierten Wind befinden sich im Höhenflug. Der Moskauer Konzern unter Kontrolle der Gruppe Alfa Bank will das komplette Aktienpaket an Wind übernehmen berichten italienische Medien. Die an der Wall Street gelistete VimpelCom habe auch ein Angebot für das 51-prozentige Aktienpaket an dem Telekom-Konzern Orascom abgegeben, dem Mehrheitsaktionär von Wind.

Die Übernahme der beiden Gesellschaften dürfte VimpelCom rund 5 Mrd. Euro kosten

Sowohl Wind als auch Orascom stehen unter Kontrolle das ägyptischen Großunternehmers Naghib Sawiris. Die Übernahme der beiden Gesellschaften dürfte VimpelCom rund 5 Mrd. Euro kosten. VimpelCom will diese Summe teils in Cash und teils mit eigenen Aktien bezahlen, berichteten die Medien.

VimpelCom, die bis Juni 2010 vom Ex-Telekom-Austria-Chef Boris Nemsic geleitet wurde, hat mit ihrer Marke "Beeline" knapp 58 Millionen Kunden unter Vertrag und ist neben Russland auch in Kasachstan, der Ukraine, Usbekistan, Tadschikistan, Georgien und Armenien sowie in Vietnam und Kambodscha vertreten. Der Konzern bietet Mobil- und Festnetztelefonie sowie Breitband-Internet an. Mit Beeline ist VimpelCom neben Mobile Telesystems und MegaFon einer der größten Mobilfunkanbieter in Russland und in mehreren Ländern der ehemaligen Sowjetunion. In Russland beträgt der Marktanteil von Beeline etwa ein Drittel. (APA)