Graz - Die schönsten Seiten des Mittelalters - einzigartige Buchillustrationen - werden in der aktuellen Schau des steirischen Zisterzienserstiftes Rein nördlich von Graz präsentiert. Bis zum 26. Oktober können sich die Besucher selbst ein Bild von der mittelalterlichen Schreibkunst der Mönche machen. Zu sehen sind faszinierende Original-Handschriften und Manuskripte, darunter das berühmte "Reiner Musterbuch" und die Urkunde mit der ersten schriftlichen Erwähnung von Graz aus dem Jahr 1129.

Seit dem frühen Mittelalter war das Stift Rein eines der wichtigsten Wissenszentren Mitteleuropas. Im Reiner Skriptorium entstanden im Laufe der Jahre eine Unzahl von Urkunden und Dokumenten, die von der Gelehrtheit, der umfassenden Bildung und dem hohen künstlerischen Geschick der Mönche Zeugnis geben. Der Großteil befindet sich noch heute in dem nicht weniger als 120.000 Bände umfassenden Bibliotheksbau aus dem 18. Jahrhundert.

Die schönsten Exemplare zeigt das Stift Rein in seiner laufenden Schau: Handschriften und frühe Drucke (Inkunabeln), darunter das berühmte "Reiner Musterbuch" oder das Wolfgang-Missale von 1492. Die Besucher können die Buchkunstwerke aber nicht nur besichtigen, sondern auch gleich selbst den Umgang mit dem Federkiel probieren. Wer die Ausstellung am späteren Nachmittag besucht, kann sich im Anschluss (18.00 Uhr) der Vesper mit den Mönchen anschließen.

Stift Rein gilt als das weltweit älteste heute noch bestehende Kloster des Zisterzienserordens und wurde im Jahr 1129 als 38. Kloster dieses Ordens gegründet. (APA)