Anlässlich einer Sondersitzung der UN-Vollversammlung zu Pakistan haben mehrere Staaten eine Aufstockung ihrer Hilfen angekündigt. US-Außenministerin Hillary Clinton sagtein New York, Washington erhöhe seine Soforthilfen von 90 auf 150 Millionen Dollar. Für die EU sagte der belgische Außenminister Steven Vanackere, die Hilfsgelder würden von 110 Millionen auf 140 Millionen Dollar aufgestockt.

Großbritannien verdoppelte seinen Beitrag auf 64 Millionen Pfund (fast 78 Millionen Euro). Die Bundesregierung hatte bereits zuvor angekündigt, sie werde ihre humanitäre Soforthilfe um weitere zehn Millionen auf insgesamt 25 Millionen Euro erhöhen.

Resolution verabschiedet

Die Teilnehmer der Versammlung verabschiedeten eine Resolution, in der sie die internationale Gemeinschaft aufforderten, Pakistan ihre "volle Unterstützung" bei seinen Bemühungen zu gewähren, die Folgen der Überschwemmungen einzudämmen, sowie beim mittel- und langfristigen Wiederaufbau.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte zu Beginn der Beratungen erneut zu schnellerer Hilfe für die Flutopfer in Pakistan aufgerufen. Die Katastrophe sei ein "wichtiger Prüfstein für die internationale Solidarität", sagte er. Ban verglich die Überschwemmungen mit einem "Tsunami in Zeitlupe", dessen "Kraft der Zerstörung sich mit der Zeit verstärkt".

Er würdigte zwar, dass bereits die Hälfte der von den Vereinten Nationen erbetenen 460 Millionen Dollar an Hilfen bewilligt worden sein, forderte aber noch mehr Einsatz. "Wir brauchen die ganze Summe und wir brauchen sie jetzt", sagte er vor den Vertretern der 192 UN-Mitgliedsländern.

Pakistan akzeptiert Nothilfe vom "Rivalen" Indien

Pakistan hat zugesagt, die vergangene Woche vom Nachbarland Indien angebotene Nothilfe für die Überschwemmungsopfer anzunehmen. Das indische Angebot sei eine "sehr willkommene Initiative", sagte Pakistans Außenminister Shah Mehmood Qureshi in einem Interview mit dem indischen Fernsehsender NDTV. Indien hatte dem Nachbarland das Angebot über Hilfe im Umfang von fünf Millionen Dollar (fast vier Millionen Euro) bereits vor einer Woche unterbreitet.

Am Donnerstag forderte Indiens Premierminister Manmohan Singh seinen pakistanischen Kollegen Yousuf Raza Gilani in einem Telefonat auf, die Hilfe zu akzeptieren. Zuvor hatten bereits die USA Pakistan dazu gedrängt, politische Rivalitäten außer Acht zu lassen und das Angebot anzunehmen. Die beiden Atommächte Indien und Pakistan haben seit mehr als 60 Jahren angespannte Beziehungen. (APA/AFP)