Bagdad - Ein Ableger der Terrororganisation Al-Kaida im Irak hat sich zu dem bisher blutigsten Selbstmordanschlag des Jahres in dem Land bekannt. Wie das auf islamistische Websites spezialisierte US-Unternehmen SITE am Freitag mitteilte, übernahm der Islamische Staat im Irak die Verantwortung für das Attentat auf ein Rekrutierungsbüro der Armee in Bagdad, bei dem 60 Menschen getötet worden waren.

Der Anschlag habe eine Gruppe von Schiiten und "Abtrünnigen" getroffen, "die ihre Seele für Geld verkauft haben und um ein Instrument im Krieg gegen die irakischen Sunniten zu werden", erklärte der Al-Kaida-Arm demnach auf mehreren Websites. Die irakische Regierung hatte bereits am Dienstag Al-Kaida für die Tat verantwortlich gemacht, die die Handschrift des Terrornetzwerks trage.

Bei dem Anschlag während des muslimischen Fastenmonats Ramadan waren zudem mindestens 100 Menschen verletzt worden. Laut irakischem Verteidigungsministerium waren die Mehrzahl der Opfer junge Männer, die sich für den Militärdienst einschreiben wollten. Trotz der Sorge, dass die irakischen Behörden noch nicht alleine die Verantwortung für die Sicherheit im Lande tragen können, zogen die US-Streitkräfte am Donnerstag mehr als sieben Jahre nach dem Einmarsch im Irak ihre letzte Kampfbrigade ab. (APA/AFP)