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Süße Getränke locken die Insekten an.

Foto: APA/Hans-Klaus Techt

Wien - Das kommende heiße Wochenende lässt eine neuerliche Spitze bei den Wespenaktivitäten erwarten. Für Insektengift-Allergiker heißt es besondere Vorsicht walten lassen, aber auch Nicht-Allergiker sollten sich wappnen.

Jährlich werden in Österreich rund 1.200 Menschen nach einem Insektenstich im Krankenhaus stationär behandelt. "Bienen, Wespen und Hummeln stechen vor allem dann zu, wenn sie sich durch hektische Bewegungen bedroht fühlen. Wildes Fuchteln sollte daher vermieden werden, auch wenn die Insekten lästig sind. Am besten verhält man sich ruhig", rät Anton Dunzendorfer, Leiter des Bereichs Forschung im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV).

Gefährlich werden Insektenstiche dann, wenn sie eine allergische Reaktion auslösen. Auslöser für Symptome wie Atemnot, Kreislaufschwäche und Anschwellen der betroffenen Stelle ist das Gift, das beim Stich ins Blut gelangt. "Bei Allergikern reagiert das Immunsystem zu stark auf das Insektengift. Bei Anzeichen wie geschwollener Zunge oder Hustenreiz muss sofort die Rettung gerufen werden", sagt Dunzendorfer. Schließlich endet die allergische Reaktion auf einen Insektenstich für etwa sechs Menschen pro Jahr tödlich.

Weiß man von einer Insektengiftallergie, hilft ein Notfall-Set mit Adrenalinspritze und Antihistamin-Tropfen, die sofort nach dem Stich angewendet werden müssen, um schlimmere Reaktionen zu verhindern. Dieses Notfall-Set muss daher immer mitgeführt werden.

Essen im Freien

Etwa ein Viertel der Patienten, die wegen eines Insektenstichs ins Krankenhaus kommen, ist jünger als 15 Jahre. "Speziell Kinder versuchen Insekten durch schnelle Bewegungen abzuwehren und halten sich oft mehr im Freien auf als Erwachsene. Ist man nicht sicher, ob jemand gegen Insektenstiche allergisch ist, sollte man beobachten, ob es zu stärkeren körperlichen Reaktionen kommt und gegebenenfalls einen Arzt aufsuchen", so Dunzendorfer. Nicht-Allergiker kühlen die Wunde am besten zur Schmerzlinderung mit kalten Umschlägen oder Eiswürfeln, die betroffene Körperstelle ruhig stellen und je nach Möglichkeit hoch lagern.

Angelockt werden die Insekten meist durch süße Lebensmittel wie Speiseeis und Säfte. Isst oder trinkt man im Freien, muss man daher darauf achten, dass sich keine Wespe oder Biene auf Lebensmittel setzt und so in den Mund gelangt. "Schwillt der Rachenraum nach einem Insektenstich an, kann das -auch bei nicht allergischen Personen- sehr rasch zu Atemschwierigkeiten und Erstickungsanfällen führen, die eine sofortige Notversorgung erfordern. Das Trinken aus durchsichtigen Gefäßen schützt vor dem unbeabsichtigten Verschlucken stechfreudiger Insekten", schließt Dunzendorfer. (red)