Zürich - Vizeweltmeister Jeremy Wariner hat am Donnerstagabend im ersten Teil des Diamond-League-Finales der Leichtathleten für eine Topmarke gesorgt. Der 26-jährige Texaner, der bereits als Sieger des Diamond Race über die Stadionrunde festgestanden war, siegte auf dem Zürcher Letzigrund über 400 m in der Jahresweltbestzeit von 44,13 Sekunden. Eine weitere Saisonbestmarke gab es durch die US-Sprintstaffel mit Tyson Gay. Zusammen mit Trell Kimmons, Wallace Spearmon und Michael Rodgers lief der Vizeweltmeister 37,45 Sekunden über die 4 x 100 m.

Wie Wariner startete auch seine US-Landsfrau Carmelita Jeter entspannt zum 100-m-Finale, weil sie die Diamond-Race-Wertung im Sprint ebenfalls vorzeitig in der Tasche hatte. Der Sieg in Zürich blieb ihr trotz der Weltklassezeit von 10,89 Sekunden bei Windstille jedoch verwehrt. Erst der Zielfilm brachte Licht ins Dunkel. Die zweifache Olympiasiegerin über 200 m und 60-m-Hallenweltmeisterin, die Jamaikanerin Veronica Campell-Brown, war um ein paar Tausendstel besser als die zeitgleiche Jeter. Mit Marshevet Myers (USA/10,97), der Überraschungssiegerin von London, blieb eine dritte Läuferin unter 11 Sekunden.

Hürdensprinter David Oliver glänzte einmal mehr, in 12,93 Sekunden blieb der US-Amerikaner trotz leichten Gegenwindes von 0,3 Metern pro Sekunde nur sechs Hundertstel über dem Weltrekord des Kubaners Dayron Robles. Auch das 200-m-Rennen wurde auf hohem Niveau entschieden, trotz des Fehlens von Jamaikas Weltrekordler Usain Bolt und des US-Amerikaners Walter Dix, der wegen einer Verletzung passen und so den bereits sicher geglaubten Diamanten wieder aus den Händen geben musste. US-Sprinter Wallace Spearmon gewann in 19,79 Sekunden vor dem erst 20-jährigen Jamaikaner Yohan Blake (19,86) und bestätigte damit seinen Sieg von London.

Allyson Felix fixierte in Zürich das Diamanten-Double. Die bereits über 200 m als Gesamtsiegerin feststehende US-Amerikanerin gewann auch über 400 m den Diamanten und das Preisgeld von 40.000 Dollar (31.162 Euro). Felix, dreifache Weltmeisterin über 200 m, teilte sich das Rennen klug ein und distanzierte in 50,37 ihre Landsfrau Debbie Dunn, die mit 49,64 die Schnellste in diesem Jahr ist, um zwei Zehntel. Die 24-Jährige, die heuer erst eine Niederlage kassiert hat, siegte damit auch bei ihrem vierten Start in der Diamond League über die Stadionrunde. (APA/Si)

Wichtigere Donnerstag-Ergebnisse vom Leichtathletik-Diamond-League-Meeting "Weltklasse Zürich" auf dem Letzigrund:

MÄNNER, 400 m: 1. Jeremy Wariner (USA) 44,13 Sek. (JWBZ) - 2. Jermaine Gonzales (JAM) 44,51 - 3. Angelo Taylor (USA) 44,72

Diamond Race: 1. Wariner 28 Punkte - 2. Gonzales 14 - 3. Taylor 4

3.000 m Hindernis: 1. Ezekiel Kemboi (KEN) 8:01,74 Min. - 2. Paul Kipsiele Koech (KEN) 8:05,48 - 3. Bouabdallah Tahri (FRA) 8:07,20

Diamond Race: 1. Koech 15 - 2. Kemboi 15 - 3. Birmin Kiprop Kipruto (KEN) 10

Diskus: 1. Robert Harting (GER) 68,64 m - 2. Piotr Malachowski (POL) 68,48 - 3. Mario Pestano (ESP) 66,49

Diamond Race: 1. Malachowksi 18 - 2. Zoltan Kovago (HUN) Kovago 13 - 3. Gerd Kanter (EST) 10

FRAUEN, 100 m (windstill): 1. Veronica Campbell-Brown (JAM) 10,89 - 2. Carmelita Jeter (USA) 10,89 - 3. Marshevet Myers (USA) 10,97

Diamond Race: 1. Jeter 21 - 2. Campbell-Brown 14 - 3. Kelly-Ann Baptiste (TRI) 3

400 m Hürden: 1. Kaliese Spencer (JAM) 53,33 - 2. Zuzana Hejnova (CZE) 54,54 - 3. Ajoke Odumosu (NGR) 55,11

Diamond Race: 1. Spencer 24 - 2. Hejnova 8 - 3. Natalja Antjuch (RUS) 5

Weitsprung: 1. Brittney Reese (USA) 6,89 m - 2. Ludmila Koltschanowa (RUS) 6,73 - 3. Irene Pusterla (SUI) 6,70

Diamond Race: 1. Reese 18 - 2. Darja Klischina (RUS) 9 - 3. Naide Gomes (POR) 7