Illustration des Kohlenwasserstoffschwadens im Meer

Illustration: Woods Hole Oceanographic Institution

Washington - US-Wissenschaftler melden den ersten konkreten Nachweis eines riesigen unterseeischen Ölschwadens, der durch den Golf von Mexiko wabert und aus dem Leck der explodierten BP-Plattform stammen soll. Die Ölfahne ist mindestens 35 Kilometer lang und befindet sich in rund 1.100 Meter Tiefe, erklären die Wissenschafter im Fachjournal "Science".

Das Team vom Woods Hole Ozeanographischen Institut in Massachusetts kam dem Ölgebilde mit einem Massenspektrometer auf die Spur. Damit wurde die chemische Signatur der Kohlenwasserstoffe analysiert. Sorgen mache vor allem die langsame Geschwindigkeit, mit der sich das Öl in dem nur 4,5 Grad kalten Wasser zersetze, erklärten Experten. Das dauere rund zehnmal länger als an der Oberfläche, sagte Ben Van Mooy, einer der Autoren der Studie.

Vor kurzem hatte die US-Regierung noch erklärt, der Großteil des Öls im Golf von Mexiko sei bereits beseitigt. Am Dienstag hatten dagegen Forscher der Universität von Süd-Florida berichtet, sie hätten noch am Grund eines Meeresgrabens, des DeSoto Canyons, Hinweise auf Ölpartikel gefunden. Die Wissenschafter blieben aber zunächst den Nachweis schuldig, dass dieses Öl tatsächlich durch den Untergang der Bohrplattform "Deep Water Horizon" Ende April ins Meer gelangt war. (APA/apn/red)