Neubrandenburg - Ein vorbestrafter Sexualstraftäter unter Führungsaufsicht steht in Deutschland unter Verdacht, einen neunjährigen Buben sexuell missbraucht zu haben. Der Sprecher der Neubrandenburger Staatsanwaltschaft teilte am Freitag mit, der 26-jährige Mann sitze in Untersuchungshaft. Nach bisherigem Ermittlungsstand hatte der Tatverdächtige das Kind bereits am vergangenen Montag in seine Wohnung gelockt und missbraucht. Die Eltern des mutmaßlichen Opfers erstatteten Anzeige.

Der 26-Jährige hatte wegen verschiedener Übergriffe auf Kinder eine zweieinhalbjährige Freiheitsstrafe verbüßt. Im Jahr 2008 war er aus der Haft entlassen und unter Führungsaufsicht gestellt worden. Zu seinen Auflagen zählte, dass er sich von Kindern fernzuhalten hatte.

Straftäter war in einem Überwachungsprogramm

Neben den Führungsauflagen, für deren Kontrolle das Landgericht Neubrandenburg verantwortlich ist, war der Straftäter in ein Überwachungsprogramm für rückfallgefährdete Sexual- und Gewaltstraftäter aufgenommen worden, wie ein Sprecher des Schweriner Justizministeriums mitteilte. Durch enge Kommunikation zwischen Führungsaufsicht, Polizei und Bewährungshelfern soll damit eine Kontrolle ermöglicht werden.

Der jetzige Fall sei kein Beweis, dass dieses Überwachungsprogramm versagt habe. "Es macht aber deutlich, dass auch damit keine 100-prozentige Sicherheit gewährleistet werden kann", betonte der Justizsprecher. (APA/apn)