Linz - Der Süßwarenhersteller PEZ International AG mit Hauptsitz in Traun in Oberösterreich hat im Jahr 2009 einen Umsatz von 64,9 Mio. Euro (2008: 62,2 Mio.) erwirtschaftet, die PEZ/Haas-Gruppe kam insgesamt auf 135,5 Mio. Euro, das sei eine Steigerung von 5 Prozent. Im ersten Halbjahr 2010 liege PEZ bereits um 13 Prozent über dem Vorjahr. Das teilte Vorstandsvorsitzender Manfred Födermayr in einer Pressekonferenz am Freitag in Linz mit.

Damit hat PEZ wieder an den Umsatz von 2007 (64,8 Mio. Euro) angeschlossen. Der Cash-Flow wurde 2009 auf 7,5 Mio. Euro erhöht, das entspreche einem Umsatzanteil von 11,4 Prozent (2008: 5 Mio./7,1 Prozent). Im ersten Halbjahr 2010 habe PEZ 32,8 Mio. Euro umgesetzt, das seien 13 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2009. Erfreulich sei die Entwicklung in den USA, wo PEZ 2009 einen Rekordumsatz von 44 Mio. Dollar (34,3 Mio. Euro) erwirtschaftete.

Investition in Entwicklung

Haas liege mit einem Umsatz von 70,6 Mio. Euro für 2009 auf dem Level vom Jahr davor. Der Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug 3,6 Mio. Euro oder 5,1 Prozent vom Umsatz (2008: 3,9 Prozent). Heuer hält Haas bisher das Vorjahresniveau.

Ein Drittel des Cash Flows wird laut Födermayr in die Entwicklung gesteckt, mit über 40 Mio. Euro Eigenkapital sei das Unternehmen gut aufgestellt. Momentan habe der Konzern 1.362 Mitarbeiter, das sind 120 mehr als 2009, vor allem PEZ hat sich von 666 auf 788 Mitarbeiter vergrößert.

"2010 werden wir sicher zweistellig wachsen", ist Födermayr optimistisch. Dabei helfen würde der Wechselkurs des Euro. Negativ sei hingegen die Preisexplosion bei den Rohstoffen (Zucker plus 40 Prozent, Kunststoff plus 30 Prozent). Heuer sei man mit Kontrakten noch gut abgesichert, aber ab 2011 treffe dies den Konzern "auf dem linken Fuß".

Verrückte Ideen

Das Wachstum des aktuellen Jahres schrieb Födermayr vor allem den "vielen verrückten und innovativen Ideen von PEZ" zu. So gebe es heute ein Programm mit XXL-Dispensern, Geschenkverpackungen, Hello-Kitty-Box, Plüschfiguren als Zuckerl-Spender und Sonderserien wie die aktuelle mit Schneewittchen und den sieben Zwergen, sagte Födermayr, der vor zehn Jahren als Vorstandsvorsitzender begann. Damals lag der Umsatz bei 50 Mio. Euro und es habe lediglich die klassischen 10 Zentimeter großen PEZ-Spender gegeben.

2011 sei eine limitierte Sonderserie mit "Herr der Ringe"-Figuren geplant. Auch der in Linz als Unikat gezeigte PEZ-Dispenser aus Gold mit silbernen Zuckerln soll in einer limitierten Auflage erhältlich sein.

Gerade in den USA gebe es eine große Sammler-Gemeinschaft von "30.000 bis 50.000 hardcore-collectors", die bereit seien, bis zu 50.000 Dollar (38.953 Euro) für einen Dispenser zu zahlen, so Födermayr. Deshalb werde dort in Orange/Connecticut das erste PEZ-Museum mit Shop, Tauschbörse und Produktionsführungen um etwa 2 Mio. Dollar entstehen. In Japan gebe es ebenfalls eine andere Sammelleidenschaft und auch andere Produkte als in Europa, etwa Bekleidung mit dem PEZ-Logo, bis zu 20 unterschiedliche Bikinis und Flip-Flops.

Stabile Entwicklung für Haas-Gruppe

Die Haas-Gruppe (Backpulver, Pudding, Senf) werde sich stabil entwickeln, denn es gebe eine Renaissance der tradierten Marken. Haas sei eines der wenigen Unternehmen, "das behaupten kann: Wir produzieren alles in Österreich. Diese regionale Karte spielen wir auch aus", sagte Födermayr. Das vor drei Jahren übernommene Unternehmen Egger (Sportgummi, Hustinettenbär) will er ab 2011 in der Bionische platzieren, mit Gummiwaren und Hustenbonbons. Egger sei nur in Österreich vertreten und trage 6 Mio. Euro zum Umsatz bei.

Personell habe der im Jänner 2009 als neuer Vorstand präsentierte Walter Schönthaler das Unternehmen nach 18 Monaten aus privaten Gründen verlassen. "Wir leben von Innovationen und möchten uns in irgendeiner Form wieder verstärken, eventuell auf amerikanischer Seite", gab Födermayr an. Dort gebe es die verrückteren Ideen. Und von denen lebe PEZ als vergleichsweise "kleines" Unternehmen. (APA)