Sofia - Bulgarien beginne Staatsbürgerschaften zu verkaufen, berichtete der Minister für die Bulgaren im Ausland, Boschidar Dimitrow, gegenüber dem nationalen Radiosender. Er erklärte am Freitag, dass dies gegen Spenden für Kulturinstitutionen und Kirchen erfolgen werde und den Gesetzen des Landes nicht widersprechen würde.

Er zitierte einen Erlass, wonach die Staatsbürgerschaft für "besondere Leistungen für Bulgarien" verliehen werden könne. Diese seien jedoch nicht genauer spezifiziert. Dimitrow versuchte zu beruhigen und meinte, es handle sich dabei nicht um eine "Kommerzialisierung", sondern um eine international übliche Praxis wie sie in Kanada und den USA bereits angewendet würde.

Mafiaboss

Als Beispiel nannte Dimitrow den Namen des als Mafiaboss geltenden und 2003 in Bulgarien auf offener Straße erschossenen Ilija Pawlow, der angeblich "gegen eine Million Dollar amerikanischer Bürger geworden ist". Der Minister betonte, dass alle Bewerber einer Kontrolle von der Sicherheitsbehörde unterzogen werden würden, damit keine Kriminellen in der EU Zuflucht finden könnten.

Die Zeitung "Sega" schrieb, dass mittlerweile auch die Frage nach der Höhe des Preises geklärt wurde: Ein Kanadier und ein US-Amerikaner haben vor kurzem gegen Spenden von 100.000 Euro für ein Kloster und eine Kirche die bulgarische Staatsbürgerschaft erhalten. Laut der Zeitung warten momentan angeblich 30.000 bulgarischstämmige Personen aus Mazedonien (FYROM), Moldau, der Ukraine und Serbien auf die Bearbeitung ihrer Anträge und hoffen auf die bulgarische Staatsbürgerschaft. (APA)