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U2-Sänger Bono können Musik-Downloads wohl egal sein

Foto: AP Photo/Massimo Pinca

Paul McGuinness, der Manager der irischen Erfolgsband U2 gilt als einer der größten Kritiker des freien Datentausches über das Internet. Vor zwei Jahren sorgte er mit einer Rede für viel Wirbel in der Netzwelt. Seiner Meinung nach trügen Internet Service Provider genau wie Technologiefirmen Schuld am Verfall der Musikindustrie. In einem aktuellen Interview mit der britischen Ausgabe des GQ Magazines bekräftigt er seine damaligen Standpunkte.

Breitband nur für Filesharer

So glaube er etwa, dass Internetnutzer nur deshalb immer schnellere Breitbandanbindungen verlangen, damit sie kopierte Dateien rascher tauschen können. "Wollen Leute mehr Bandbreite , um ihre Emails zu beschleunigen oder, um Musik und Filme so schnell wie möglich herunterladen zu können?", so McGuinnes. Was der U2-Manager dabei übersieht, ist dass die Menge an Angeboten, die schnelle Anbindungen brauchen, lange über so genannte Filesharing-Netzwerke hinausgeschossen ist. Über Skype wollen User Videotelefonieren, über Youtube Videostreams in HD genießen oder die neuesten - Gigabyte füllenden - Games auf ihre Spielkonsolen herunterladen. All dies braucht enorme Bandbreiten.

Abo-System

McGuinness Lösung der "Download-Problematik" sieht fixe Abonnements für Musik-Flatrates vor, die über die Internet-Provider verkauft werden. Wer einen Breitbandanschluss will, soll auch gleich eine Pauschale für Musik-Downloads zahlen. Dies werde aber nicht sehr leicht umzusetzen sein, kritisiert etwa das Branchenportal Cnet. Zum einen seien Flatrate-Modelle im Vergleich zu konventionellen Download-Stores wie iTunes bislang nicht besonders populär bei den Kunden. Zum anderen würde man es auch innerhalb der Musikindustrie nicht leicht haben, das Konzept zu verkaufen. Schließlich müsse man Künstlern wie Produzenten erklären, dass sie in Zukunft dann nicht mehr den direkten Gegenwert für eine CD oder einen Song vom Kunden erhalten, sondern anteilsmäßig von den Gesamteinnahmen einen Teil bekommen. Ein sehr komplexes System, das selbst für die großen Musikmanager nicht leicht zu durchschauen sein dürfte, sollte es von der Kundschaft überhaupt angenommen werden, so Cnet. (zw)