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Beim Hinspiel jubelten vor allem die Hapoel-Fans

Foto: Reuters/Ebenbichler

Salzburg/Tel Aviv - Vor dem Play-off-Rückspiel der Qualifikation zur Champions-League zwischen Hapoel Tel Aviv und dem FC Salzburg plagen beide Mannschaften Personalsorgen. Hapoel bangt um den Einsatz von Stürmerstar Itay Shechter. Der 23-jährige Angreifer hatte sich am Wochenende beim Ligastart gegen Hapoel Haifa eine Muskelverletzung im Oberschenkel zugezogen und ist für das Spiel am Dienstag im Bloomfield Stadium fraglich.

Shechter hatte die Salzburger Hintermannschaft beim 3:2-Sieg im Hinspiel immer wieder vor Probleme gestellt und den Treffer zum 3:1 erzielt. Für Aufsehen sorgte Shechter ebenfalls mit seinem Torjubel, als er eine rote Kippa, die traditionelle jüdische Kopfbedeckung, aufsetzte und dafür die Gelbe Karte sah.

Shechter: Einsatzchance 50 Prozent

Hapoel-Trainer Eli Guttman bezifferte die Einsatzchancen für den Stürmerstar am Montagabend mit 50 Prozent. Der 23-Jährige, der unter anderem von Rubin Kasan umworben wird, dürfte laut eigenen Angaben nicht in der Startformation stehen, sondern vorerst auf der Bank Platz nehmen.

Salzburg-Coach Huub Stevens dagegen rechnet mit einem Einsatz des Hinspiel-Torschützen. "Er ist ein sehr guter Stürmer. Aber wenn er nicht spielen kann, dann kommt eben ein anderer. Das macht keinen großen Unterschied", erklärte der Niederländer. "Wir müssen auf uns schauen und eine bessere Leistung als im Hinspiel bringen."

Keine Ausreden

Die große Hitze gekoppelt mit hoher Luftfeuchtigkeit will Stevens nicht als Ausrede gelten lassen. "Die Bedingungen sind für alle Spieler gleich", meinte der 56-Jährige.

Die Salzburger müssen in Israel ohne die gesperrten Franz Schiemer und Jakob Jantscher auskommen, dafür dürfte erstmals Neuzugang Alan von Beginn an wirbeln. Die Reise machte auch U19-Teamspieler Martin Hinteregger mit, der nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Andreas Ulmer als Linksverteidiger zum Einsatz kommen könnte.

Bloomfield statt Ramat Gan

Österreichs Meister erwartet in Israel ein wahrer Hexenkessel. Hapoel hätte noch deutlich mehr Tickets verkaufen und ins Nationalstadion Ramat Gan wechseln können, glaubt aber an größeren Heimvorteil in der eigenen Arena in der Hafenstadt Jaffa bei Tel Aviv. "Hapoel wird dort wegen seiner frenetischen Fans noch eine Klasse stärker sein", vermutet Salzburg-Stürmer Roman Wallner. Verloren hat Hapoel zu Hause aber seit fast einem Jahr nicht mehr. Die jüngste Heimniederlage im Bloomfield Stadium datiert vom 21. September 2009 - 1:2 gegen Maccabi Haifa.

Die Atmosphäre in israelischen Stadien ist eine einzigartige. Das hatte Österreichs Nationalteam schon 2001 in der WM-Qualifikation erlebt, als man dank eines Freistoßtreffers von Andreas Herzog zum 1:1 in der Nachspielzeit ins Play-off eingezogen war - und danach mit allerlei Gegenständen beworfen wurde. "Eine derart bösartig hitzige Atmosphäre wie bei diesem Spiel habe ich vorher und nachher in meiner Karriere nicht erlebt", erinnerte sich Herzog.

Trostpflaster Europa League

Während Hapoel mit einem besseren Reserveteam mit 0:1 bei Hapoel Haifa in die Liga gestartet war, musste Salzburg ohne Generalprobe auskommen. Die Mannschaft trainierte übers Wochenende intensiv im Trainingszentrum in Taxham. "Die Jungs glauben daran, und das ist wichtig", resümierte Stevens, der von Beginn an angreifen will. Nach dem 2:3 würde den Bullen nur ein Sieg mit zwei Treffern Unterschied oder mehr als drei Auswärtstoren reichen.

Grenzenlos präsentiert sich der Optimismus beim Trainer der Salzburger aber keineswegs: "Wenn sich in der ersten Hälfte nichts ändert, denke ich auch schon an die Europa-League Gruppenphase", kündigte Stevens an. Immerhin darf sich der Verlierer mit der Europa League trösten, allfällige Sperren werden mitgenommen. In einer aussichtslosen Situation dürfte Stevens mit Gelben Karten belastete Spieler vom Feld nehmen - neben Sturmtank Joaquin Boghossian sind das auch Christian Schwegler, Nikola Pokrivac, Christoph Leitgeb und Roman Wallner. (APA/red)

Hapoel Tel Aviv - FC Salzburg
(Dienstag, 20.45 Uhr/live ORF1 und Sky, Tel Aviv-Jaffa, Bloomfield Stadium, SR Pieter Vink/NED)

Mögliche Aufstellungen:

Hapoel: Enyeama - Kende, Badeer, Douglas, Ben Dayan - Vermouth, Rocchi, Yadin, Zahavi - Sahar, Maree/Shechter

Ersatz: Ben Shanan - Bondarv, Fransman, Shish, Huta, Abutbul, Gordana

Es fehlen: Shivhon (gesperrt), Lala (Kreuzbandriss)

Salzburg: Tremmel - Schwegler, Sekagya, Afolabi, Svento - Mendes, Pokrivac - Zarate, Leitgeb, Alan - Boghossian

Ersatz: Walke - Dudic, Hinteregger, Augustinussen, Ngwat-Mahop, Wallner, Hierländer

Es fehlen: Schiemer, Jantscher (beide gesperrt), Cziommer (Mittelfußbruch), Ulmer (Adduktorenriss), Nelisse (Knieverletzung), Gustafsson (Schien- und Wadenbeinbruch), Vladavic (nicht im Kader)