Paris - 2004 entdeckten Forscher der Arizona State University im marokkanischen Teil der Sahara einen Meteoriten, der zunächst recht gewöhnlich aussah. Es handelt sich dabei um einen aus verschiedenen Mineralien zusammengesetzten sogenannten Chondriten mit einem Gewicht von 1,49 Kilogramm. Die Altersanalyse, gemessen an den Anteilen der Blei-Isotope in dem Chondriten, brachte aber eine Überraschung: Die Wissenschafter Audrey Bouvier und Meenakshi Wadhwa kamen nämlich auf einen Wert von 4,45682 Milliarden Jahren.

Das entspricht etwa einem Drittel der bisherigen "Lebensspanne" des Universums, was im Vergleich zu weit entfernten und entsprechend alten Galaxien nach nicht viel klingen mag - damit ist der Meteorit aber das älteste Objekt, das Menschen jemals in der Hand hatten. Zumindest soweit bekannt.

Eine interessante Nebenfolge dieser Analyse ist zudem, dass damit auch das Alter unseres Sonnensystems ein wenig korrigiert werden muss. Chondrite haben sich in der frühesten Phase unseres Sonnensystems gebildet, als die Sonne aus dem ursprünglichen solaren Nebel entstand. Und dieser Prozess muss nun um 300.000 bis 1,9 Millionen Jahre weiter in die Vergangenheit verlegt werden, als man aufgrund bisheriger Berechnungen angenommen hatte. (red)