New Orleans - Der 20 Mrd. Dollar (15,7 Mrd. Euro) schwere Entschädigungsfond für die Opfer der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko nimmt seine Arbeit auf. Geschädigte sollten ab Montag Schadensersatz beantragen können. Die Richtlinien des Fonds sind aber umstritten. Der britische Energiekonzern BP hatte sich erst auf massiven Druck der US-Regierung zu dem Fonds bereiterklärt. Der Konzern begann selber schon vor längerem mit der Zahlung von Entschädigungen.

Überprüfung von Manager-Gehältern

Ziel sei es, Privatforderungen innerhalb von 48 Stunden nach Genehmigung zu zahlen, sagte der Verwalter des Fonds, Kenneth Feinberg, der für die US-Regierung schon Manager-Gehälter überprüfte. Firmen-Entschädigungen sollten innerhalb von sieben Tagen erledigt werden. Nur Antragssteller, die sich binnen der nächsten sechs Monate melden, könnten BP zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal verklagen, fügte Feinberg hinzu. Danach verlören sie das Recht auf eine erneute Anklageerhebung gegen den Ölkonzern.

"Das ist inakzeptabel", bemängelte Floridas Justizminister Bill McCollum bereits in der vergangenen Woche. Das sei weniger großzügig als wenn man sich direkt an den Konzern wendet und nur zum Vorteil von BP. Feinberg entgegnete, der Vorschlag sei von ihm selbst und nicht von BP.

Die Ölplattform "Deepwater Horizon" war nach einem Feuer Mitte April im Golf von Mexiko gesunken. Hunderte Millionen Liter Öl flossen aus einem lecken Bohrloch ins Meer, bis es im Juli geschlossen werden konnte. Es war die größte Umweltkatastrophe der US-Geschichte. (APA/Reuters)