Washington - Sogenannte Uhrengene sind der Wissenschaft seit mehr als einem Jahrzehnt bekannt. Zusammen mit Eiweißen, mit denen sie sich wechselseitig steuern, geben sie den Takt der Organfunktionen an und spielen damit eine wichtige Rolle für die inneren Uhr des Menschen.

Nun haben japanische Forscher um Makoto Akashi von der Universität Yamaguchi eben diese Gene in den Follikelzellen ausgerissener Haare analysiert, wofür sie bei den Testpersonen alle drei Stunden Haupt- und Barthaare ausrissen.

Bei demjenigen Studienteilnehmer, der am frühesten wach war, sei auch die früheste Aktivität einzelner Gene registriert worden, berichten die Forscher im Fachblatt PNAS. Bei Arbeitern mit wöchentlich wechselnden Schichten waren die Phasen demnach um rund fünf Stunden verschoben.

Bei Menschen mit dicken Haaren hätten fünf Haare ausgereicht, um die Genaktivität zuverlässig messen zu können. Von feineren Haaren seien bis zu 20 Haare notwendig gewesen. Das ist immer noch etwas weniger schmerzhaft als die bisher üblichen Verfahren, bei denen man Hautzellen untersucht, die bei einer Biopsie entnommen werden. (DER STANDARD, Printausgabe, 24. 8. 2010)