Schlüchtern/Grünberg - Abgedeckte Dächer, zerstörte Autos, umgeknickte Ampeln - ein Tornado ist am Montagabend in Deutschland über die Mitte und den Osten Hessens gefegt und hat für Schäden in Millionenhöhe gesorgt. Im 673-Einwohner-Dorf Lumda im Landkreis Gießen wurden zehn Gebäude komplett abgedeckt und 44 weitere Häuser oder Scheunen beschädigt, wie die Polizei mitteilte. Auch im rund 70 Kilometer entfernten Schlüchtern wütete der Tornado, deckte zahlreiche Dächer ab und kippte Container um. "Der Tornado hat eine Schneise durch die ganze Stadt geschlagen", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Es habe 25 Einsätze gegeben.

Auch die Feuerwehr selbst war betroffen: Das halbe Dach des Gerätehauses wurde zerstört, Ziegel beschädigten 24 Privatwagen der Einsatzkräfte. "Wir kamen gerade von einem Kellerbrand und wurden auf der Rückkehr überrascht", sagte der Sprecher. Die Schadenssumme bewegt sich im Gebiet der osthessischen Stadt nach seinen Angaben im Millionenbereich. Das genaue Ausmaß des Schadens werde man allerdings erst im Laufe des Dienstags feststellen können. Etwa 250 Kräfte von Feuerwehr, Technischen Hilfswerk und Rettungsdiensten waren ab 20.00 Uhr bis nach Mitternacht im Einsatz. Menschen wurden nicht verletzt.

Auch in Lumda, einem Ortsteil der Stadt Grünberg, kamen keine Personen zu Schaden. Den Sachschaden schätzte die Polizei in Gießen zunächst auf mehrere Hunderttausend Euro. "Der komplette Ort wurde verwüstet", sagte ein Sprecher. (APA/dpa)