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Die Kunden in Schwärmen anziehen - das würde jeder Betreiber gerne.

Foto: APA/Förster
Grafik: RegioPlan

Frische Shopping-Freuden für Wien soll ein neuer Einkaufstempel in Wien-Liesing bringen. Das Gebiet der ehemaligen Liesinger Brauerei wird komplett neu gestaltet. Ab September soll es vor allem dem traditionsreichen Shopping Center Süd Konkurrenz machen. Das Stadioncenter hingegen kann sich nun schon seit geraumer Zeit bewähren und wird wohl erst richtig erblühen, wenn die WU tatsächlich im Viertel gelandet ist. Shopping-Center schießen zwar nicht nicht mehr wie die Schwammerl aus dem Boden, der eine oder andere Betreiber will es aber doch immer wieder einmal aufs Neue wissen. Dabei ist der ökonomische Erfolg eines Sopping-Centers nicht unbedingt aufgelegt, wie eine RegioPlan-Studie zeigt.

Gemessen an ihren durchschnittlichen Quadratmeterumsätzen pro Jahr weisen rund 20 der aktuell 100 größten Shopping Center in Österreich demnach eine ziemlich schwache Performance auf. Darunter sei die ganze Bandbreite an Typen und Lagen zu finden: kleine und mittelgroße, rund 20 Jahre alte aber auch sehr neue sowie innerstädtische und Stadtrandobjekte. "Einkaufszentren sind keine automatischen Umsatzmaschinen, sondern pflegeintensive Objekte, die einer genauen Planung bedürfen", meint RegioPlan-Chefin Hanna Bomba-Wilhelmi dazu.

Magere Umsätze

Magere 1.600 bis 3.500 Euro pro Quadratmeter lassen sich bei einem Fünftel der Konsumtempel an Umsatz erwirtschaften. Der durchschnittliche Quadratmeterumsatz der Einkaufszentren liegt bei rund 4.400 Euro jährlich. Wenn die Kassen nicht klingeln, liege das an der nicht passenden Größe der Einkaufszentren oder einer unattraktiven Zusammenstellung von Branchen und Mietern. Weitere Gründe für die Umsatzschwäche: Mangelnde Berücksichtigung der Konkurrenz und eine zu optimistische Einschätzung des Potenzials. "Für manche notleidenden Objekte gibt es Möglichkeiten zur Optimierung", macht Bomba-Wilhelmi Hoffnung. Darunter würden Verkleinerungen, Ausbau oder eine klare Marktpositionierung fallen.

Planen und entwickeln

Nicht ganz überraschend der Schluss der Consulterin: "Die wichtigste und schwierigste Phase, die über den Erfolg eines Einkaufszentrums entscheidet, ist die Planungsphase". Bei der Entwicklung von Einkaufszentren seien Kompromisse zwar unumgänglich, zu viele davon würden jedoch "einem Einkaufszentrum den Todesstoß versetzen können". Die erfolgreichsten Einkaufszentren mit bis zu 8.800 Euro Quadratmeterumsatz seien professionell geplant, das Management-Know-how spiele eine bedeutende Rolle, so Bomba-Wilhelmi. Der Eigentümer müsse ausreichend Parkplätze, eine gute Einkaufsatmosphäre und einen attraktiven Mieter-Mix bieten. (rb, derStandard.at, 24.8.2010)