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Fidel Castro bei einem Treffen mit Wissenschaftern in Havanna

Foto: Reuters/Revolution Studios/Cubadebate

Havanna - Ein Beinahe-Atomkrieg aus Verbundenheit: Der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro hat 1962 der Stationierung sowjetischer Atomraketen auf Kuba aus sozialistischer Solidarität zugestimmt. Das sagte Castro bei einem Treffen mit Wissenschaftern in Havanna. Es sei eine "sehr harte" Entscheidung gewesen, erklärte Castro, der seit Monaten vor dem Ausbruch eines Atomkrieges im Nahen und Mittleren Osten warnt. Während der sogenannten Kuba-Krise zu Beginn der 1960er Jahre hatte die inzwischen untergegangene Sowjetunion unter Nikita Chruschtschow versucht, Atomraketen auf Kuba in unmittelbarer Nähe zu Florida zu installieren, um die USA damit unter Druck setzen zu können.    

Damals stand die Welt am Rande eines Atomkrieges. Dieser wurde im letzten Moment verhindert, da Moskau unter anderem durch die US-Marine gezwungen wurde, von der Stationierung der Raketen Abstand zu nehmen. "Wir hatten kein Interesse daran, Raketen hier zu haben", sagte Castro nach kubanischen Medienberichten vom Dienstag. "Für uns war das damals eine eine Sache des Internationalismus", schilderte er die damalige Haltung. "Wenn wir erwarteten, dass sich das Lager des Sozialismus für uns opferte und und kämpfte, so mussten auch wir bereit sein, uns für sie zu opfern", fügte er hinzu.    Castro hält es für möglich, dass durch die Auseinandersetzung der USA mit dem Iran eine vergleichbar gefährliche Situation entstanden ist wie 1962. Wenn die USA gemäß den UNO-Sanktionen ein iranisches Handelsschiff aufbringen sollten, werde ein Konflikt ausbrechen, glaubt der langjährige kubanische Präsident. Einen Atomkrieg könne nur US-Präsident Barack Obama verhindern. (APA/dpa)