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Kinder vor PC: Eltern kontrollieren Web-Verhalten der Sprösslinge

AOL hat mit SafeSocial eine neue Sicherheits-Applikation für Minderjährige gestartet. Der Web-Dienst überwacht den Internetverkehr der Jugendlichen. Die App ist vorläufig nur in den USA erhältlich. Es gibt eine 30-tägige kostenlose Testversion von SafeSocial, danach ist das Tool für 9,99 Dollar pro Monat erhältlich.

"Ich halte das für ein unbrauchbares Tool zur Kontrolle der Kinder. Ergebnis dieses Dienstes ist, dass sich Kinder der Kontrolle unterwerfen und versuchen das Tool zu umgehen", so Hans Zeger, Obmann von Arge Daten.

Alarm in Echtzeit

SafeSocial erlaubt es den Eltern, die Kinder bei Kontakt mit "Freunden" auf sozialen Netzwerken zu überwachen. Der Dienst sendet den Erziehungsberechtigten Echtzeit-Alarme, wenn unangebrachte Konversationen stattfinden. Das Tool filtert dafür Begriffe wie Sex, Drogen, Selbstmord.

"Eltern haben die Aufgabe, sich mit dem, was die Kinder im Web tun, zu beschäftigen. Ich kann Erziehung nicht durch Kontrolle ersetzen. Zur Kompetenz der Eltern gehört es, nicht nur Verbote und Gebote auszusprechen, sondern die Interessen der Kinder ernstzunehmen", so der Experte. Eine Möglichkeit wäre, eine Zeit lang gemeinsam im Internet zu surfen, und gewisse Phänomene zu besprechen.

Big Brother is watching you

SafeSocial speichert zudem alle Kommentare und Fotos eines Kindes auf diversen sozialen Plattformen. Auch Bilder anderer Nutzer sozialer Netzwerke, auf denen die Minderjährigen namentlich markiert sind, werden angeblich gefunden. Der Web-Dienst führt auch Background-Checks von sogenannten "Freunden" durch. Die Kontakte werden von AOL überprüft. Ein Abgleich mit über 50 Personendatenbanken soll ermitteln, ob es sich um Erwachsene handelt und mit wem diese User sonst online verkehren.

Die Eltern brauchen für den Dienst die Zugangsdaten ihrer Kinder zu den diversen Accounts. "Als Elternteil von unter 14-Jährigen habe ich Anspruch darauf, dass mir eine Plattform die Login-Informationen gibt. Bis zum 14. Lebensjahr liegt nämlich die Vermutung nahe, dass Eltern im Sinne des Kindeswohls handeln", erläutert Zeger.(pte)