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Letzte Anweisungen von Trainer Pacult.
Birmingham - Für den SK Rapid geht es am Donnerstag (20.45 MESZ/live ATV-Konferenzschaltung) in Birmingham um die Wiederholung eines historischen Erfolgs. Vor einem Jahr hatte der Rekordmeister im Play-off zur Fußball-Europa-League Aston Villa ausgeschaltet und sich damit als erster österreichischer Verein gegen einen englischen Vertreter durchgesetzt, nun soll diese Sensation in der gleichen Bewerbsphase und an gleicher Stelle neuerlich gelingen.
Verlieren verboten
Allerdings ist die Ausgangsposition deutlich ungünstiger als vor einem Jahr. Damals reichte den Hütteldorfern nach dem 1:0 im Hinspiel ein 1:2 im Villa Park, diesmal ist aufgrund des 1:1 vor einer Woche Verlieren verboten. "Wir müssen ein Tor machen und werden unser Spiel so ausrichten, dass wir nach vorne spielen und zu Chancen kommen", versprach Trainer Peter Pacult, dem mit Ausnahme des gesperrten Tanju Kayhan der komplette Kader zur Verfügung steht.
Entscheidend werde sein, wie seine Spieler auf die beeindruckende Atmosphäre im Villa Park reagieren, vermutete der Coach. "Wir müssen bei dieser Stimmung couragiert auftreten", forderte Pacult, der von Beginn an stürmende Gegner erwartet. "Ich gehe davon aus, dass sie ab der ersten Minute enormen Druck ausüben werden. Deshalb müssen wir gleich hellwach sein und dürfen nicht die Nerven wegschmeißen."
Ohne Drazan und Eder in Birmingham
Pacult, der Christopher Drazan und Hannes Eder nicht mit nach Birmingham nahm, ist sich der Außenseiterrolle seiner Mannschaft bewusst. "Aston Villa ist eine spielerisch starke Mannschaft, die aber auch die eine oder andere Chance zulässt. Um aufzusteigen, muss alles zusammenpassen. Wir brauchen eine außergewöhnliche Leistung, einen ganz besonderen Tag." Das 0:6-Debakel der "Villians" am Sonntag in Newcastle habe an der Ausgangsposition nichts verändert. "So eine Niederlage hat schon gewaltiges Gewicht, andererseits wollen sie sich jetzt so schnell wie möglich dafür rehabilitieren."
Die nicht unwichtige Frage für Pacult ist, ob sein Gegenüber Kevin MacDonald das Einser-Team oder wie in Wien eine verstärkte B-Auswahl aufs Feld schicken wird. "Ich gehe davon aus, dass es im Vergleich zu Newcastle nicht viele Änderungen bei Aston Villa geben und die Premier-League-Mannschaft einlaufen wird", spekulierte der 50-Jährige.
Die Engländer sieht Pacult weit stärker unter Druck als Rapid, und das nicht nur wegen des jüngsten 0:6. "Einfach wird es für sie nicht. Jetzt haben sie ein Auswärtsspiel vergeigt und wollen sicher nicht noch einmal gegen uns scheitern", meinte der Wiener. Am (heutigen) Mittwoch, genau ein Jahr nach dem Aufstieg, betrat Pacult beim Abschlusstraining wieder den Villa Park. "Ein ganz eigenartiges Gefühl, immerhin habe ich hier ein absolutes Highlight meiner Karriere erlebt."
Für Sentimentalitäten ist Aston Villa aber nicht zu haben. "Wir wollen unbedingt aufsteigen und mit dem 1:1 im Auswärtsspiel haben wir die besseren Karten", sagte Verteidiger Eric Lichaj, dessen Wiener Clubkollege Andreas Weimann wegen einer Knöchelverletzung ausfällt, und sah noch einen weiteren Vorteil für sein Team: "In Wien wurde der Platz nicht gewassert, was gut für Rapid war. Aber im Villa Park wird der Platz feucht sein, und das wird bei unserem Spiel über die Flügel helfen."
Jelavic muss auf Aston Villa-Sieg hoffen
Darauf hofft auch Walter Smith, Coach der Glasgow Rangers. Sein Club erfuhr nämlich am Montag von der UEFA, dass Nikica Jelavic nur dann für die Champions-League-Gruppenphase spielberechtigt ist, wenn Rapid gegen den Club aus Birmingham ausscheidet. "Hoffentlich tut uns Aston Villa einen Gefallen. Für Jelavic wäre es eine große Enttäuschung, wenn er in der Champions League zuschauen müsste", sagte Smith. Der Kroate war für Rapid in der zweiten und dritten Europa-League-Quali-Runde im Einsatz und dürfte daher nicht in der Königsklasse spielen, sollte sich Rapid für die Gruppenphase der Europa League qualifizieren. (APA)
Mögliche Aufstellungen zum Rückspiel der vierten und letzten Qualifikationsrunde (Play-off) der Fußball-Europa-League:
Aston Villa vs. SK Rapid Wien (Donnerstag, 20.45 Uhr MESZ/live ATV-Konferenzschaltung, Birmingham, Villa Park, SR Eric Braamshaar/NED):
Rapid: Hedl - Dober, Sonnleitner, Soma, Katzer - Heikkinen, Pehlivan - Kavlak, Hofmann, Saurer - Salihi
Ersatz: Payer - Patocka, Hinum, Kulovits, Trimmel, Gartler, Nuhiu
Es fehlt: Kayhan (gesperrt), Eder, Drazan (beide nicht im Kader)
Aston Villa: Guzan - Lichaj, Beye, Davies, Warnock - Albrighton, Ireland, Petrow, Downing - Heskey, Agbonlahor
Ersatz: Friedel - Osbourne, Cuellar, Dunne, Collins, Reo-Coker, Hogg, Bannan, A. Young, L. Young, Delfouneso, Carew
Es fehlt: Weimann (Knöchelverletzung)