PS3-Hacker könnten sich mit dem Jailbreak selbst ins Knie schießen

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Wie berichtet, ist es Hackern gelungen, mittels eines Modchips auf einem USB-Stick, das Sicherheitssystem der PlayStation 3 zu umgehen und so das erstmals das Abspielen kopierter Blu-ray-Spiele zu ermöglichen. Ein australischer Händler will den "PS Jailbreak" ab dem 27. August für 120 Euro anbieten, zu seinem Ärgernis sollen Klone des Hacks bereits für 20 bis 40 Euro in den Umlauf geschickt werden. Wer nun darauf hofft, künftig Spiele einfach kostenlos aus dem Netz herunterladen und kopieren zu können, könnte sich bei der Anwendung des Jailbreaks allerdings selbst ins Knie schießen.

Heftig diskutiert

Grund dafür ist Sonys Antwort auf den Jailbreak. In einschlägigen Foren wie PS3Hax wird derzeit heftig über die Konsequenzen eines PlayStation 3-Hacks diskutiert. Dabei warnen selbst Hacker davor, dass der Elektronikkonzern manipulierte Spielkonsolen anhand der Identifizierungsnummer erfassen kann, sobald man mit der PS3 online gehe. Betroffene berichten bereits von der Fehlermeldung "8002A227" und einem damit einhergehenden Bann vom Online-Netzwerk PSN. Sony könne PS3-Jailbreakern damit den Zugang zu zahlreichen Diensten, Demos, Games, Zusatzinhalten, Online-Gaming oder Updates versperren. Damit würden sich Spieler selbst um viele bereichernde und im Kaufpreis inkludierte Funktionen der Konsole bringen. Als Vorbild hierfür würde Microsofts ähnliches Vorgehen gegen Xbox 360-Hacker dienen.

In einschlägigen Foren wird deshalb auch darüber debattiert, ob man einen Jailbreak im Nachhinein wieder rückgängig machen kann, sobald Sony beginnt, die Accounts und Konsolen der User zu sperren. Der Einsatz ist schließlich hoch: Aktuell kostet eine PlayStation 3 rund 300 Euro. Wer seine mühsam erarbeiteten Spiele-Trophäen nicht verlieren möchte, sollte wohl besser so und so Abstand von einem Jailbreak nehmen.

Verpflichtendes Update

Ungewissheit herrscht auch deshalb, weil Sony noch keine offizielle Stellungnahme abgegeben hat. Gegenüber dem WebStandard heißt es, man müsse sich den Fall zuerst noch genauer ansehen, bevor man ein Statement abgeben könne. Die Branchenseite Eurogamer schließt auch nicht aus, dass der Hersteller die ausgenutzte Schwachstelle, über welche die Konsole in den Debug-Modus versetzt wird, einfach mit dem nächsten verpflichtenden Update für die Konsole ein für allemal schließen könnte. Das Zeitfenster für einen Hack wäre damit beschränkt und jedes weitere Update für gehackte Konsolen würde damit ausgeschlossen. (zw)