Wien - Der Immobilienentwickler Raiffeisen evolution (RE) hat die Unsicherheit an den Immobilienmärkten 2009 ordentlich zu spüren bekommen. Das Projektvolumen lag mit 2,6 Mrd. Euro deutlich unter dem Vorjahr 2008, in dem "aufgrund marktbedingter Einmaleffekte" ein "nicht wiederholbarer" Wert von 3,6 Mrd. Euro erreicht worden war, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. In Osteuropa habe sich die Investitionslandschaft deutlich abgekühlt. Weil die Umsetzung jetzt spürbar länger dauere, hätten sich die fertiggestellten Flächen um rund 45 Prozent reduziert. Heuer setzt RE auf antizyklische Investments.

"Wir haben 2008 das maximale Potenzial an denkbaren Projekten ausgereizt und einen in der Firmengeschichte einmaligen Spitzenwert beim Projektvolumen erreicht. 2009 haben wir - vor allem unter dem Eindruck der Marktlage - hier zwei Gänge zurückgeschaltet, liegen aber immer noch deutlich über dem Jahr 2007 (1,4 Mrd. Euro)", wird Markus Neurauter, Sprecher der RE-Geschäftsführung, zitiert.

Aktuell beläuft sich das Gesamtinvestitionsvolumen der 33 von RE bearbeiteten Projekte auf rund 1,6 Mrd. Euro - bei einer Gesamtfläche von mehr als 930.000 Quadratmeter. Auf den CEE-Raum entfallen mehr als 80 Prozent der Gesamtinvestitionskosten, etwa 770.00 m2 Bruttonutzfläche werden dort entwickelt und errichtet. In Österreich bearbeitet RE momentan 15 Projekte mit rund 162.000 m2 Nutzfläche, davon etwa 60 Prozent im Wohnbau. Per Ende Juli 2010 verfügte RE zudem über unbebaute Grundstücke im Wert von 133 Mio. Euro.

Investitionen in Kernmärkte

In Hinkunft will RE "auch gegen den Markttrend" auf den bestehenden Kernmärkten investieren. Dazu zählen neben Österreich, Ungarn und Polen auch Rumänien, Russland in die Ukraine. Anfang August erfolgte der Spatenstich für den Bürokomplex "Leninskij Prospekt 119" in Moskau, ein neunstöckiges Gebäude mit 23.100 m2 Bruttonutzfläche. Der Turm soll im ersten Quartal 2012 fertiggestellt werden.

Für das Gesamtjahr 2010 rechnet Neurauter mit einer anhaltenden Konsolidierung. "Wir gehen davon aus, dass sich unser Projektvolumen knapp bei der Zwei-Milliarden-Euro-Grenze einpendeln wird." (APA)