Die neue EOS 60D ersetzt die 50D.

Foto: Canon

Das Display der Kamera ist dreh- und schwenkbar.

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Eine Woche nach Präsentation der neuen Kompaktkameras und einen Monat vor der Photokina hat Canon das Highlight der Herbstkollektion vorgestellt. Die digitale Spiegelreflexkamera (DSLR) EOS 60D ersetzt den Vorgänger 50D und bietet eine höhere Auflösung, einen neuen ausklappbaren Bildschirm und Video-Aufnahmen in Full-HD-Auflösung.

Schwenkbares Display und Effekte

Das Display der 60D ist dreh- und schwenkbar und bietet bei einer Größe von 3 Zoll 1.040.000 Bildpunkte. Laut Hersteller ist es reflexionsarm und wasserabweisend. Dank Live-View-Modus werden Motive wie auch bei anderen Modellen in Echtzeit auf dem Screen angezeigt. Dem Fotografen stehen die Bildmodi Porträt, Landschaft, Nahaufnahme, Sport, Nachtschnappschuss oder Auto sowie die Effekte Lebendig, Weich, Warm, Kräftig, Kalt, Heller, Dunkler und Monochrom zur Auswahl. Auch Kreativeffekte wie Körnigkeit von Schwarzweiß-Aufnahmen, Weichzeichner und Miniatureffekt stehen direkt über die Kamera zur Verfügung, die sonst in der Nachbearbeitung über eine zusätzliche Software hinzugefügt werden müssen.

RAW-Daten bearbeiten

Mit dem Digic-4-Bildprozessor können bis zu 5,3 Bilder pro Sekunde aufgenommen werden, beim Vorgängermodell konnten noch 6,3 Bilder in Serie geschossen werden. Der Kamera steht ein Pufferspeicher für bis zu 58 JPEGs zur Verfügung. Der Prozessor kann auch RAW-Daten verarbeiten. So können Helligkeit, Kontrast oder Weißabgleich in der Kamera bearbeitet oder Farbfehler korrigiert werden. Die bearbeiteten Bilder können normal als JPEG abgespeichert werden.

ISO, Autofokus und Blitz

Der ISO-Bereich der Kamera wurde erhöht und liegt zwischen ISO 100 und 6.400, kann aber auch auf bis zu ISO 12.800 erweitert werden. Zur Scharfstellung der Fotos greift die 60D auf einen 9-Punkt-Autofokus zurück. Bei allen AF-Messfeldern handelt es sich um Kreuzsensoren. Die Kamera verfügt über einen eingebauten Blitz, kann aber über den integrierten Speedlite Transmitter auch externe Blitzgeräte kabellos ansteuern.

Bildformate

Im Live-View-Modus können bei ausgewählten Programmen Fotos in den Seitenverhältnissen 3:2, 16:9, 4:3 sowie im quadratischen 1:1-Format aufgenommen werden. Das Foto wird auf dem Display markiert, sodass man den Bildausschnitt entsprechend der Formate wählen kann.

Full-HD-Videos

Wie bereits fast alle EOS-Modelle, kann auch die EOS 60D Videos aufnehmen. Als maximale Auflösung steht das Full-HD-Format 1.920 x 1.080 Pixel zur Verfügung. Dabei können Nutzer für ihre Aufnahmen wahlweise 30, 25 oder 24 Bilder pro Sekunde wählen. Bei HD-Auflösung mit 720p stehen noch Bildraten von 50 und 60 Bildern pro Sekunde zur Wahl. Der Ton kann durch das interne Mono- oder ein externes Stereomikrofon aufgezeichnet werden. Über den HDMI-Anschluss können die fotografischen und filmischen Werke auf HD-Fernsehern ausgegeben werden. Die Unterstützung von HDMI-CEC ermöglicht dabei auch die Steuerung über die TV-Fernbedienung.

Neues Design

Canon hat der 60D auch ein neues Gehäuse mit neuer Tastenanordnung verpasst, die Quick-Control-Wählrad, Multi-Controller und SET-Taste der Vorgänger-Modelle zu einem Multi-Control-Wählrad zusammenfasst. Damit Einstellungen während der Aufnahme nicht versehentlich geändert werden, verfügt das Moduswählrad nun über eine Sperrtaste. Auch ist eine elektronische Wasserwaage ist integriert, die sich im Sucher oder in der Live-View-Ansicht einblenden lässt. Die Fotos und Videos können über Eye-Fi-Speicherkarten mit WLAN-Funktion übertragen werden. Gespeichert werden die Aufnahmen auf SDXC-Karten mit bis zu zwei Terabyte.

Der Body der EOS 60D ist ab Oktober um 1.149 Euro erhältlich. Zusätzlich hat Canon auch eine Reihe neuer, passender Objektive vorgestellt, die allesamt im Dezember auf den Markt kommen. Dazu gehören das Fischaugen-Zoomobjektiv EF 8-15mm f/4L Fisheye USM mit kreisrunder oder Vollformatabbildung um 1.399 Euro und das Telezoomobjektiv EF 70-300mm f/4-5.6L IS USM mit optischem 4-Stufen-Bildstabilisator um 1.499 Euro. Ebenfalls neu sind die beiden Superteleobjektive EF 300mm f/2.8L IS II USM um 6.599 Euro sowie das EF 400mm f/2.8 L IS II USM um 10.499 Euro, das um 1,5 kg leichter als sein Vorgänger ist. (br/derStandard.at, 26. August 2010)