Bild nicht mehr verfügbar.

Rapid-Kapitän Steffen Hofmann und Co. schaffen das Wunder von Birmingham.

Foto: APA/ Hochmuth

Bild nicht mehr verfügbar.

Peter Pacult und Elferkiller Raimund Hedl haben sich lieb.

Foto: APA/ Hochmuth

Bild nicht mehr verfügbar.

Und Rapid wird für Aston Villa langsam aber sicher zum Trauma.

Foto: REUTERS/Nigel Roddis

Birmingham - "Um wieder aufzusteigen, muss alles passen", hatte Rapids Trainer Peter Pacult gesagt. Und es passte am Donnerstagabend im Villa-Park von Birmingham zunächst recht wenig. Rapid war nach dem 1:1 aus dem Hinspiel bei Anpfiff ausgeschieden, mindestens ein Tor musste her. Das schoss Aston Villa, die Engländer boten diesmal übrigens die A-Garnitur auf. Es war in der 22. Minute, Ashley Young stanglpasste zu Gabriel Agbonlahor, und der war schneller am Ball als Mario Sonnleitner. Rapid gelang wenig, Atdhe Nuhiu wirkte als einzige Sturmspitze verloren und verlassen, man vermisste den zu den Glasgow Rangers abgewanderten Nikica Jelavic. Aston hatte alles im Griff, nach dem 0:6 in der Premiere League gegen Newcastle war man um Wiedergutmachung bemüht. Wirklich Großartiges gelang nicht.

Es ist eine fußballerische Phrase, die prinzipiell Schmerzen bereitet, aber Rapid kam wie verwandelt aus der Kabine. Da war auf einmal Mut zu erkennen, auch die 1300 mitgereisten Fans übernahmen das Kommando. In der 52. Minute hatte Veli Kavlak seinen großen Aufritt. Er narrte zwei Verteidiger, seine Flanke landete genau auf dem Kopf von Nuhiu und von dort im Tor. Vielleicht ist der 21-Jährige doch ein Ersatz für Jelavic.

Es entwickelte sich ein packender Schlagabtausch. Rapid hielt mit, hatte Glück, als Markus Katzer im Strafraum Young foulte. Schiedsrichter Braamhar reagierte erst in der 72. Minute, da legte Sonnleitner Herrn Emile Heskey. Petrow trat zum Elfer an, Raimund Hedl wehrte spektakulär ab. Vor einem Jahr hatte Helge Payer einen Strafstoß gehalten.

Und dann überschlugen sich die Ereignisse. 76. Minute: Heskey fälscht einen Schuss mit dem Bauch zum 2:1 für Aston Villa ab. 78. Minute. Corner Steffen Hofmann, Sonnleitner köpfelt das 2:2. Rapid war in der Gruppenphase. Und in der 81. Minute erst recht. Ein wunderbarer, von Hofmann eingeleiteter Konter, führte über Christopher Trimmel zu dem beim Stande von 1:2 eingewechselten Rene Gartler. Und der schoss tatsächlich aus kurzer Distanz das 3:2. Wunder wiederholen sich also doch. Und sie übertreffen sich. Vor einem Jahr reichte nach dem 1:0-Heimsieg eine 1:2-Niederlage zum Aufstieg. Diesmal war es sogar ein Sieg, das Gesamtscore beträgt 4:3. Sonnleitner sagte: "So etwas habe ich noch nie erlebt." Hedl schwärmte: "Wir haben eine zweite, dritte und vierte Luft." Pacult beließ es bei einem "unglaublich, unbeschreiblich, großes Kompliment".

Die Gruppenphase wird heute, Freitag, gelost. Auch Red Bull Salzburg darf mitmachen. Und Jelavic kann in der Champions League nicht für die Rangers spielen. Weil Rapid Aston Villa zum zweiten Mal verabschiedet hat. (hac; DER STANDARD Printausgabe 27. August 2010)

Fußball-Europa-League - 4. und letzte Qualifikationsrunde (Play-off), Rückspiel:

Aston Villa - Rapid Wien 2:3 (1:0). Birmingham, Villa Park, 30.000, SR Eric Braamhaar/NED. Hinspiel 1:1 - Rapid mit Gesamtscore von 4:3 in der Gruppenphase der Europa League.

Torfolge:
1:0 (22.) Agbonlahor
1:1 (52.) Nuhiu
2:1 (76.) Heskey
2:2 (78.) Sonnleitner
2:3 (81.) Gartler

Aston Villa: Guzan - Cuellar, Collins, Davies, Beye - Reo-Coker (82. Delfouneso), Petrow, A. Young, Ireland - Heskey, Agbonlahor (40. Albrighton)

Rapid: Hedl - Dober, Sonnleitner, Soma, Katzer - Heikkinen, Pehlivan (78. Gartler) - Kavlak, Hofmann (92. Patocka), Saurer (73. Trimmel) - Nuhiu

Gelbe Karten: Collins, A. Young bzw. Sonnleitner, Dober

Anmerkung: Hedl hielt in der 72. Minute einen Elfmeter von Petrow