Washington - Wegen einer verminderten Aktivität der Sonne ist eine der obersten Schichten der Erdatmosphäre geschrumpft. Das berichteten US-Wissenschaftler am Donnerstag. Was sich zunächst nach einer schlechten Nachricht anhört, ist jedoch eine gute Nachricht für den Satelliten-Betrieb, denn die künstlichen Himmelskörper erfahren dadurch weniger Widerstand und können so länger im Orbit kreisen. Auch die Internationale Raumstation ISS umkreist die Erde in der Thermosphäre, der zweitäußersten Erdatmosphärschicht.

Einen Haken hat die Sache allerdings: Auch Weltraummüll bleibt länger im der Erdumlaufbahn. Der im Fachmagazin "Geophysical Research Letters" veröffentlichten Studie zufolge war die Energieemission der Sonne von 2007 bis 2009 ungewöhnlich schwach, dadurch kühlte die Thermosphäre in 90 bis 480 Kilometern Höhe ab und schrumpfte.

Der Rückgang habe bis zu 30 Prozent betragen, was mehr sei als beim letzten Sonnenminimum, erklärte Thomas Woods von der Universität von Colorado. Die Sonnenaktivität schwankt in einem Elf-Jahres-Rhythmus, was sich an der Zahl der Sonnenflecken ablesen lässt. Von 2007 bis 2009 gab es fast keine Sonnenflecken oder Sonnenstürme. Auf die Temperatur auf der Erdoberfläche hat das aber keinen Einfluss. (APA/apn)