Istanbul - Auch die Türkei prüft eine Neuordnung ihrer Wehrpflichtarmee. Wie die regierungsnahe Zeitung "Sabah" am Freitag berichtete, soll der Pflichtdienst in der Armee von derzeit 15 auf neun Monate verkürzt werden. Laut "Sabah" wird zudem daran gedacht, bei ausreichendem Personalbestand für Wehrpflichtige in der nach der US-Armee zweitstärksten Streitmacht der NATO die Möglichkeit zu schaffen, den Dienst gegen Zahlung einer bestimmten Summe auf eine einmonatige Grundausbildung zu reduzieren. Dies gilt derzeit nur für im Ausland lebende Türken.

Der neue Generalstabschef Isik Kosaner hatte vor wenigen Tagen eine Umstellung der Wehrpflicht angedeutet und betont, die derzeitigen Ausnahmeregelungen sollten abgeschafft und durch einen einheitlichen Dienst ersetzt werden. Nun soll dem Zeitungsbericht zufolge unter anderem der nur sechsmonatige Wehrdienst für Universitätsabsolventen wegfallen. "Sabah" zufolge will die Armee auch die Waffenausbildung intensivieren. Damit reagierten die Militärs auf Beschwerden, dass Wehrpflichtige mit ungenügender Ausbildung in Gefechte mit den kurdischen PKK-Rebellen geschickt werden. (APA/AFP)