i³Space soll 3D-Effekte fassbar machen.

Foto: aist.go.jp

Bei 3D-Games der Zukunft wird die virtuelle Umgebung für Spieler wirklich greifbar. Das stellt das japanische National Institute of Advanced Industrial Science and Technology (AIST) in Aussicht. Denn die Forscher haben mit "i³Space" ein System entwickelt, bei dem der Nutzer dank spezieller Sensoren an den Fingerspitzen Objekte auf einem 3D-Display fühlen und auch beeinflussen kann.

Das Touch-Interface für 3D-Bilder wird erstmals kommende Woche im Rahmen der japanischen Spieleentwickler-Konferenz CEDEC näher vorgestellt. Doch dem AIST zufolge ist das System auch für ernsthafte Anwendungen wie 3D-CAD oder in der Medizin interessant.

Fingerspitzengefühl

i³Space verspricht ein echtes 3D-Multitouch-Erlebnis. Die Fingerspitzen-Aufsätze haben dabei eine Mehrfachfunktion. Mithilfe von Kameras wird die Position der Marker im Raum verfolgt. Diese Daten nutzt das System zur Berechnung, welches haptische Feedback die Sensoren liefern sollen und wie stark der User das virtuelle Objekt beeinflusst. Somit wird das virtuelle 3D-Erlebnis noch fesselnder.

Der Nutzer kann in einer AIST-Demo an einer virtuellen 3D-Weltkugel Gott spielen, diese nach seinem Gutdünken verformen und dabei den Ball in seinen Händen erfühlen. Für Games beispielsweise interessant, um auch haptisch das Gefühl zu haben, ein virtuelles Haustier zu streicheln. Genau dieser Aspekt fehlt bei Microsofts "Kinectimals" für die Xbox-Bewegungssteuerung Kinect noch.

Wie eine jüngst vorgestellte US-Konkurrenzentwicklung ortet auch das AIST großes Potenzial im medizinischen Bereich, beispielsweise für virtuelle chirurgische Operationssimulationen. Wie lange es dauern wird, eher i³Space wirklich auf den Markt kommt, bleibt vorerst offen. Die Forscher wollen die Lösung noch kompakter und vielseitiger machen und mit Unternehmen für Feldtests zusammenarbeiten. (pte)