Bild nicht mehr verfügbar.

Omar Al-Rawi auf einem Archivbild.

Foto: APA/Fohringer

Wien - Die von Innenministerin Maria Fekter von der ÖVP geäußerte Befürchtung einer türkischen Dominanz in der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) nach den im November beginnenden Wahlen weist der Vorsitzende der Wahlkommission, Omar Al-Rawi, zurück. Diese Warnung sei "weder verständlich noch nachvollziehbar. Es ist auch abzulehnen, dass die österreichischen Muslime türkischer Abstammung immer wieder als verlängerter Arm des türkischen Staates und Regierung angesehen werden und sie als fünfte Kolonne dargestellt werden", sagte Al-Rawi, der auch Integrationsbeauftragter der Islamischen Glaubensgemeinschaft und SPÖ-Gemeinderat ist. Er weist "strikt jede Einmischung von außen zurück, die jetzt schon vor dem Ausgang einer demokratischen Wahl warnt und das Ergebnis vorwegnimmt."

"Integraler Bestandteil"

Al-Rawi verweist darauf, dass die drei größten türkischen Verbände bisher immer ein integraler Bestandteil der IGGiÖ waren und ihre Vertreter auch hohe Funktionen in der Glaubensgemeinschaft bekleideten. Der vierte große Verband ATIB werde sich nun ebenfalls in die IGGiÖ einbringen und an den Wahlen aktiv teilnehmen. Dies sei eindeutig eine Stärkung der IGGiÖ, weil damit fast das ganze Spektrum abgedeckt sei. Neben den albanischen, arabischen, bosnischen, mazedonischen, pakistanischen, bengalischen, afrikanischen und iranischen Vereinen wäre der gesamte türkische Bereich abgedeckt.

Die Wahlkommission sei bestrebt eine korrekte, demokratische und transparente Wahl zu organisieren und durchzuführen, die alle Ansprüche erfüllt und die gleichen Chancen für alle, die daran teilnehmen wollen, bietet, versicherte deren Vorsitzender. Der Innenministerin legte er nahe, "sich zu informieren und Geschichte zu lernen", bevor sie pauschale Urteile über den Islam abgebe.   (APA)