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Inzwischen liefert eine Lochkamera Bilder der 33 verschütteten Bergleute in der Kupfer- und Goldmine. Fünf der Eingeschlossenen sollen inzwischen unter beginnender Depression leiden.

Foto: Reuters/Ivan Alvarado

Santiago de Chile - Zur Rettung der in Chile verschütteten 33 Bergleute soll am Montag mit den Bohrungen für einen Rettungsschacht begonnen werden. Das Bohrgerät werde derzeit in Position gebracht, sagte der mit der Leitung der Rettungsarbeiten betraute Chefingenieur Andres Sougarret am Samstag (Ortszeit). Am Montag bei Morgengrauen solle mit den Arbeiten begonnen werden.

Sougarret sagte erneut, dass es drei oder vier Monate dauern könnte, um zu den seit Anfang August in einem Schutzraum in knapp 700 Metern Tiefe festsitzenden Kumpeln vorzudringen. Die 33 Bergleute sind seit dem Einsturz der kleinen Gold- und Kupfermine San Jose am Rand von Copiapo in der Atacama-Wüste am 5. August verschüttet.

Plan B

Die chilenische Regierung arbeitet nach Angaben von Gesundheitsminister Jaime Manalich derzeit an einem alternativen Rettungsplan, um die Kumpel schneller ans Tageslicht zu holen. Das Vorhaben werde in Kürze vorgestellt, sagte Manalich am Samstag, ohne Einzelheiten zu nennen.

Chilenische Medien berichteten, Staatschef Sebastián Pinera dringe darauf, die Bergleute vor dem 18. September zu retten - dann feiert Chile den 200. Jahrestag seiner Unabhängigkeit von Spanien.

"Fern-Therapie" gegen Depression

Fünf eingeschlossene Kumpel in der chilenischen Gold- und Kupfermine leiden unter einer beginnenden Depression. "Sie sind isolierter (vom Rest der insgesamt 33 Eingeschlossenen), wollen nicht vor die Kamera und ernähren sich nicht ausreichend", teilte Gesundheitsminister Jaime Manalich mit. Sie sollten deshalb in einer Art "Fern-Therapie" psychologisch besonders unterstützt werden, kündigte der Minister an.

Die meisten der Eingeschlossenen halten sich trotz der extremen Situation erstaunlich wacker. Auf einem 45-minütigen Video aus der Tiefe waren die Männer am Vortag zwar verdreckt und verschwitzt, aber bei angesichts der Umstände guter Gesundheit und Moral zu sehen. Die Aufnahmen wurden mit einer Mini-Kamera gemacht, die durch ein enges Versorgungsrohr in die Tiefe hinuntergelassen worden war. Durch dieses Rohr gelangen auch Lebensmittel, Wasser, Medikamente und Botschaften von den Angehörigen zu den Arbeitern. (APA)