Berlin - Im deutschen Fußball-Nationalteam steht Mitte nächster Woche die Verkündung der heiß diskutierten Kapitäns-Entscheidung zwischen Philipp Lahm und Michael Ballack an. "Für mich ist diese Frage völlig überzogen. Dass dieses Thema so hoch gehängt wird, ist mir ein bisschen schleierhaft", meinte Teamchef Joachim Löw am Freitag.

Löw hatte bei der Kaderbekanntgabe für den Auftakt der österreichischen EM-Qualifikations-Gruppe A gegen Belgien (3. September) und Aserbaidschan (7. September) den Verzicht auf Ballack bekanntgegeben, dieser solle nach seiner langen Verletzungspause bei Bayer Leverkusen erst noch an seiner "optimalen Form" arbeiten.

"Ich möchte erst mit den Spielern reden", sagte Löw, ohne Namen zu nennen. Ballack wird beim Treffen in der Villa Kennedy in Frankfurt offiziell nicht dabei sein. "Ich werde das nächste Woche der Öffentlichkeit mitteilen. Ich werde mich vor dem Spiel gegen Belgien äußern und einige Themen in der Öffentlichkeit bekanntgeben", sagte Löw in einem Interview des TV-Senders Sky, ohne Tendenzen erkennen zu lassen.

Löw war schon in Südafrika eingeweiht, als WM-Kapitän Lahm kurz vor dem Halbfinale gegen Spanien (0:1) seine Ambitionen äußerte, auch über die WM hinaus die Kapitäns-Binde tragen zu wollen. "Nach der WM wollte ich ein bisschen Ruhe in diese ganzen Themen bringen", bemerkte der DFB-Chefcoach. Zeit für eine WM-Analyse und eine anschließende Zäsur müsse ihm zugestanden werden, forderte der 50-Jährige ein. Nach dem ersten Saison-Länderspiel in Dänemark (2:2) hatte Löw bereits angedeutet, dass er sich in Sachen Kapitän bereits klar sei. (APA/dpa)