Bild nicht mehr verfügbar.

Das Hurricane Katrina Memorial für die Gemeinde St. Bernard in Shell Beach, Lousiana. Barack Obama reist am Sonntag nach New Orleans, um an einer Gedenkzeremonie zum fünften Jahrestag des Hurrikans teilzunehmen.

Foto: AP/Gerald Herbert

Washington - Menschen im Süden der Vereinigten Staaten haben am Sonntag zum fünften Jahrestag des Hurrikans "Katrina" der Opfer des verheerenden Wirbelsturms gedacht. In New Orleans, aber auch in vielen anderen Städten in den Staaten Mississippi und Louisiana wurde in Gedenkveranstaltungen an die 1.800 Todesopfer erinnert. Präsident Barack Obama wurde zu einer Rede an der Xavier-Universität erwartet.

Hunderte Trauernde trugen in Louisiana symbolisch "Katrina" zu Grabe. Auf einem Gedenkgottesdienst in Chalmette im US-Staat Louisiana legten sie Briefe mit Abschiedsbotschaften in einen Sarg, der dann mit den Zeugnissen der Trauer und des Zorns beerdigt wurde. "Ich habe darum gebeten, dass das Leiden ein Ende hat, dass alles wieder so wird, wie es war", sagte Walter Gifford, der inzwischen sein Haus wieder aufgebaut hat und in die Umgebung von New Orleans zurückgekehrt ist. Auch Nancy Volpe hat im vergangenen November ihr Haus wieder bezogen. "Ich bin endlich zuhause. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie viel besser ich jetzt verstehe, was das bedeutet: Zuhause."

Kirche unter Wasser

Auch die Kirche, in der der Trauergottesdienst stattfand, stand vor fünf Jahren unter Wasser - so wie fast alle Gebäude im Landkreis St. Bernard Parish. Als der Sargdeckel über den Briefen zugeklappt wurde, applaudierte die Gemeinde. "Ich war schon bei vielen Beerdigungen", sagte Erzbischof Gregory Aymond. "Aber das ist das erste Mal, dass ich Beifall hörte, als der Sarg geschlossen wurde."

Obama beendete am Sonntag seinen Urlaub auf der Insel Martha's Vineyard. Gemeinsam mit seiner Familie ging er an Bord eines Hubschraubers der Marine, der ihn zu den Gedenkveranstaltungen nach New Orleans bringen sollte.

New Orleans war im August 2005 ebenso wie die umliegende Golfregion schwer durch den Sturm verwüstet worden. Etwa 1600 Menschen waren damals gestorben. Gravierende Probleme bei dem Rettungseinsatz für die Betroffenen hatten damals das Ansehen von Obamas Vorgänger George W. Bush schwer belastet. In diesem Jahr haben die Menschen der Region nach der Explosion einer Bohrinsel im Golf von Mexiko und dem Ausströmen von Millionen Litern von Öl erneut mit einer Katastrophe zu kämpfen. (APA)