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Hacker können Quanten-Verschlüsselung mit Laser umgehen

Sicherheitsexperten von der norwegischen Universität in Trondheim soll es erstmals gelungen sein, zwei kommerzielle Systeme mit Quanten-Kryptografie zu knacken, ohne die Alarmglocken losschrillen zu lassen. Das berichtet Nature.

Quantenzustände

Bislang galt es als unmöglich, derartig verschlüsselte Kommunikation auszuspionieren, ohne das System dabei merklich zu stören. Bei dem System werden zwei verschiedene Quantenzustände von Photonen genutzt, um die Werte 0 und 1 zuzuweisen. Der Sender erzeugt beispielsweise verschränkte Photonenpaare, von dem eines etwa über Glasfaserkabel an den Empfänger geschickt wird. Wird ein Photon gemessen, wird der Zustand auch an das andere übertragen. Die Messungen bei Sender und Empfänger sind identisch. Ein Angreifer kann die Photonen nicht zwischen Sender und Empfänger "abhorchen", ohne ihren Zustand zu ändern. Sender und Empfänger bemerken, dass ein Angriff stattgefunden hat, da ihre Teile des Schlüssels nicht übereinstimmen.

Laser blendet Detektor

Die norwegischen Forscher haben nun jedoch eine Methode gefunden, wie der Schlüssel ausgelesen werden kann, ohne das System zu stören. Mit einem Laser wird der Detektor des Empfängers "geblendet" und für die Messung der Quantenzustände ausgeschaltet. Der Detektor kann danach nur mehr klassische Signale entschlüsseln, die der Angreifer mithilfe des ausgelesenen Schlüssels entsprechend weiterleitet. Der Empfänger bemerkt bei der Methode nicht, dass der Detektor sabotiert wurde und die Quantenzustände nicht mehr messen kann. Der Angriff soll bei den zwei kommerziellen Systemen von ID Quantique und und MigiQ nachgewiesen worden sein. (red)

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