Wien - Österreichs zweitgrößter Baukonzern Alpine, der zur spanischen FCC-Gruppe gehört, hat im ersten Halbjahr einen massiven Gewinneinbruch erlitten. Der Periodenüberschuss schrumpfte gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 2,7 Mio. Euro auf 11.000 Euro. Der Gewinn vor Steuern (EBT) sank von 1,35 Mio. Euro auf 96.000 Euro. Die Bauleistung ging um fast 10 Prozent auf auf 1,39 Mrd. Euro zurück, heißt es im heute, Montag, veröffentlichten Halbjahresfinanzbericht.

Das Unternehmen begründete die schwächere Leistung mit den schlechten Witterungsverhältnissen im ersten Halbjahr sowie mit dem Ausbleiben der staatlichen Investitionen. Wie in der Vorjahresperiode sei rund die Hälfte der Leistungen im Ausland erbracht worden. Der Auftragsstand belief sich per Ende Juni auf 3,3 Mrd. Euro.

Das den Anteilseignern des Mutterunternehmens zuzurechnende Ergebnis ist den Unternehmensangaben zufolge von 1,05 Mio. Euro auf 852.000 Euro gesunken, das auf Minderheitsanteile entfallende Ergebnis war mit -841.000 Euro negativ (Vorjahresperiode: +1,68 Mio. Euro). Das Eigenkapital der Alpine verringerte sich um 9,06 Mio. auf 388,1 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote verminderte sich von 19,2 auf 17,4 Prozent.

Prognosen zurückhaltend

Die Prognosen für die nähere Zukunft seien - trotz deutlicher gesamtwirtschaftlicher Erholungstendenzen zahlreicher europäischer Volkswirtschaften im ersten Halbjahr 2010 - "zurückhaltend und auch ziemlich differenziert". Für die Bauwirtschaft seien eine Stabilisierung und "erste Aufwärtstrends im letzten Quartal 2010" zu erwarten. Die Alpine-Gruppe soll heuer sowohl bei der Bauleistung als auch beim Ergebnis die Vorjahreswerte in etwa erreichen. Der Auslandsanteil an der gesamten Bauleistung werde unverändert bei etwa 50 Prozent liegen.

Die einzelnen Sparten werden sich den Erwartungen der Alpine zufolge weiterhin "deutlich unterschiedlich entwickeln". Im Straßenbau sei eine leichte Zunahme an Infrastrukturprojekten im Balkanraum zu erwarten. Auch im Untertagebau sollte sich die ohnehin positive Entwicklung weiterhin fortsetzen. Im Bereich Hochbau drohen allerdings weitere Rückgänge bedingt durch ausbleibende Konjunkturstimuli. Eine weiterhin starke Entwicklung in der Alpine-Gruppe wird von der Sparte Alpine-Energie erwartet.

Zum Stichtag 30. Juni 2010 beschäftigte die Alpine konzernweit insgesamt 16.267 Mitarbeiter und im Halbjahresschnitt rund 15.162. Das sind 72 Mitarbeiter weniger als im Jahresmittel 2009. 8.299 aller Beschäftigten arbeiten in Österreich, 2.652 in Deutschland und 5.316 im restlichen Ausland.

Die Alpine Bau GmbH wird von der Alpine Holding GmbH mit Sitz in Salzburg dominiert. Alle weiteren operativen Gesellschaften sind Tochterunternehmen der Alpine Bau GmbH. Der Konzern gehört zur spanischen FCC-Gruppe. (APA)