Bergen - Lebensmittel aus dem Meer sind gesunde Nahrungsmittel, preist das norwegische National Institute of Nutrition and Seafood Research (NIFES) in Bergen. Das Wissen und die Dokumentation über allfällige Schadstoffe, die in Fischen und Meeresfrüchten enthalten sind, helfen daher auch, die letzten Risiken zu beseitigen. Umweltexperten warnen indes vor dem drohenden Ausverkauf der Weltmeere, in denen Hightech-Fangflotten aus Industrienationen selbst in den entferntesten Regionen der Erde Fischschwärme ausmachen.

"Da Norwegen nicht EU-Mitglied ist, hat auch die Fischereipolitik nichts mit der EU-Fischerei zu tun", erklärt Biologe Mikko Heino von der Universität Bergen. Die Bestände der wichtigen Speisefische in norwegischen Gewässern sind stabil. Dafür haben nicht zuletzt rigorose Gesetze gesorgt, die Beifang unter Strafe stellen. Damit ist eines der problematischen Kapitel der kommerziellen Fischerei entschärft.

Nachhaltigere Fischereipolitik

Probleme gibt es in Norwegen allerdings mit den in Aquakulturen gezogenen Lachsen. Diese leiden unter Parasiten, die auch für die Wildpopulation ein großes Risiko sind. International geächtet sind die Norweger aufgrund ihrer Walfangpolitik. "Minke-Wale sind in einer gesunden Population und nicht gefährdet", erklärt Heino. Das Problem des Walfangs sei damit ein moralisch-ethisches.

Erst vor kurzem hat die Umweltorganisation Pew Environment Group in einer Studie der New Economics Foundation Nef festgestellt, dass sich EU-Bürger, die mehrmals wöchentlich Fisch essen, seit dem 10. Juli nicht mehr nachhaltig verhalten. Spätestens nach diesem Datum sind nämlich die Vorräte aufgebraucht. Diese Rechnung gilt für Norwegen und Island, die keine EU-Staaten sind, nicht. "Rigorose Gesetze in diesen Ländern sorgen dafür, dass die Fischbestände erhalten bleiben", betont Heino.

Meerestiere mehr Potenzial als Kapseln

"Im Nifes sind wir nun damit beschäftigt, die Gesundheitsaspekte von Fisch und Meeresfrüchten genauer zu erforschen, denn bis dato gibt es nur sehr wenige Details darüber", erklärt Tormod Björkkjaer. "Meeresfrüchte haben jedenfalls mehr zu bieten als nur Omega-3-Fettsäuren", so der Experte. Zudem nehmen die Forscher an, dass der Verzehr der Tiere deutlich mehr positivere Effekte hat als die reine Einnahme von Fischölkapseln.

"Mit einer besseren Dokumentation der verschiedenen Arten von Fischen und Meeresfrüchten werden wir ziemlich sicher noch weitere Erkenntnisse über deren positive Wirkung gewinnen", erklärt der Wissenschaftler. "Fische enthalten beispielsweise verschiedene Proteine, ungesättigte Fettsäuren, Vitamin D, Jod, Kalzium und Selen. (pte)