Madrid - Spanien hat einen Zwist mit Marokko um Übergriffe auf spanische Demonstranten in der Westsahara für beendet erklärt. Madrid akzeptiere die Erläuterungen der marokkanischen Regierung, wonach der Angriff auf die Spanier nicht von Beamten der Polizei ausgegangen sei, teilte das spanische Außenministerium am Dienstag in Madrid mit.

Eine Gruppe von 14 Spaniern hatte am Wochenende in El-Aiún, der Hauptstadt der Westsahara, auf einer nicht genehmigten Kundgebung gegen Menschenrechtsverletzungen marokkanischer Stellen in der spanischen Ex-Kolonie protestiert. Die Demonstranten wurden nach eigenen Angaben von Polizisten in Zivil zusammengeschlagen.

Demgegenüber betonte der marokkanische Kommunikationsminister Khaled Naciri, die Schläger seien keine Beamten gewesen, sondern empörte Bürger. "Die Polizei griff ein, um die Demonstranten vor einer aufgebrachten Menge zu schützen", sagte der Minister der Madrider Zeitung "El País". Die Spanier seien auch nicht festgenommen, sondern von den Beamten nur verhört worden.

Madrid hatte aufgrund des Zwischenfalls von Rabat eine Erklärung verlangt. Die Demonstranten gehören einer Initiative auf Teneriffa an, die sich für die Unabhängigkeit der Westsahara einsetzt. Die Gruppe erklärte am Dienstag, es sei eine "Schande", dass Spanien sich mit der Erklärung aus Rabat zufriedengebe.

Die spanische Ex-Kolonie in Westafrika war nach dem Ende der Franco-Diktatur in Spanien (1939-1975) von Marokko annektiert worden. Die Annexion wurde international nicht anerkannt. Rabat betrachtet das Wüstengebiet jedoch als Teil des marokkanischen Territoriums. (APA)