Graz - Über die oststeirische Durmont Teppichbodenfabrik mit Sitz in Hartberg ist am Landesgericht Leoben das Insolvenzverfahren eröffnet worden, wie die Kreditschutzverbände AKV, Creditreform und KSV am Mittwoch mitteilten. Betroffen sind rund 100 Dienstnehmer und über 190 Gläubiger. Die Überschuldung beläuft sich auf auf rund 3 Mio. Euro, eine Fortführung wird mittels einer 30-Prozent-Quote angestrebt. Zum Insolvenzverwalter wurde der Brucker Rechtsanwalt Erwin Bajc bestellt.

Im Unternehmen sind 85 Mitarbeiter und 15 Leiharbeiter angestellt. Die Passiva dürften sich nach derzeitigem Stand auf ca. 5,56 Mio. Euro belaufen, dem stehen Aktiva von rund 2,5 Mio. Euro gegenüber. Es ist geplant, den Betrieb durch einen Sanierungsplan mit 30-prozentiger Quote zu entschulden. Geschäftsgegenstand ist die Herstellung und Verarbeitung von Textilien, insbesondere von Teppichböden, vor allem für die Autoindustrie.

Das Unternehmen wurde im Jahre 2006 gegründet, als im Rahmen eines Insolvenzverfahrens das nunmehrige Anlagevermögen im Zuge eines "Asset Deals" übernommen wurde. Der Betrieb ist in wirtschaftlicher, organisatorischer und gesellschaftsrechtlicher Hinsicht eng mit der seit Anfang August insolventen Carpet & Acoustic Products GmbH in Kapfenberg verbunden. Diese ist - neben einem größeren Abnehmer in den Niederlanden und der Automobilindustrie - auch die Hauptkundin der Firma Durmont.

Eigenen Angaben zufolge wurde 2009 im Zuge der allgemeinen Wirtschaftskrise ein negatives Ergebnis erwirtschaftet. Im ersten Halbjahr 2010 konnte der Umsatz zwar gesteigert werden, das Ergebnis blieb jedoch negativ. Als Grund dafür wird die hohe Auslastung des Betriebes angegeben. Um den Bestellungen der Automobilindustrie nachkommen zu können, war erhöhter Personalaufwand notwendig, was ein massives Ansteigen der Fertigungskosten zur Folge hatte. (APA)