Wien - Seit einem Jahr müssen Autofahrer, die zum ersten Mal mit Promillewerten zwischen 0,8 und 1,19 erwischt werden, zum Verkehrscoaching. Die Maßnahme zeigt bereits Wirkung, gab das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) bekannt.

In den Monaten Jänner bis Mai 2010 wurden in Österreich 737 Alkoholunfälle registriert, bei denen 991 Menschen verletzt und zehn getötet wurden. Im Vergleichszeitraum 2009 waren es hingegen noch 835 Unfälle, bei denen Alkohol am Steuer eine Rolle spielte, so das KfV.

Bei den Verletzten gab es in diesem Zeitraum einen Rückgang um rund 15 Prozent. KfV-Direktor Othmar Thann: "Die Unfallzahlen belegen klar: Das Verkehrscoaching und die flankierenden Maßnahmen wie höhere Geldstrafen, mehr Kontrollmöglichkeiten durch Alkoholvortestgeräte sowie bewusstseinsbildende Maßnahmen haben sich bewährt." Ein ähnlich starker Rückgang bei Alkoholunfällen sei zuletzt nur im Jahr 2006 verzeichnet worden: Im Zeitraum Jänner bis Mai 2006 ereigneten sich laut KfV um 14 Prozent weniger Alkoholunfälle als im selben Zeitraum 2005. Damals waren das Vormerksystem eingeführt und die Polizei mit Vortestgeräten ausgestattet worden.

Thann lobte das Verkehrscoaching als "treffsichere und wirkungsvolle Maßnahme, um genau bei diesen Lenkern das Bewusstsein für die hohen Gefahren von Alkohol am Steuer zu schärfen". Vielen Lenkern, die zum ersten Mal bei alkoholisiertem Fahren erwischt würden, seien die möglichen Auswirkungen nicht bewusst. Für Wiederholungstäter oder Lenker, die mit mehr als 1,2 Promille erwischt werden, sind andere Maßnahmen, etwa Nachschulungen, vorgesehen. (APA)