Nuuk/Kopenhagen - Über 40 Jahre nach dem Absturz eines mit vier Atomsprengköpfen beladenen Bombers der US-Airforce sind Teile Grönlands immer noch mit hochgiftigem Plutonium verstrahlt. Obwohl dies bereits vor zwei Jahren festgestellt wurde, fehlen bis heute Warntafeln für Einheimische und Touristen, die die betroffenen Gebiete kennzeichnen würden.

Einheimische Jäger und Fallensteller haben nun eine entsprechende Initiative gestartet. Ein Repräsentant der Bevölkerung der rund 100 Kilometer von der US-Basis entfernten Siedlung Qaanaaq warf der Regierung in Nuuk in einem Interview mit dem Sender KNR diesbezüglich "Gleichgültigkeit" vor.

Atombomben fielen ins Meer

Im Jänner 1968 stürzte ein US-Bomber vom Typ B-52 in unmittelbarer Nähe der Thule Air Base ab. Drei der vier an Bord befindlichen Atomsprengköpfe fielen ins Meer und wurden geborgen. Zur Sanierung der mit radioaktiven Trümmern übersäten Eisdecke heuerten die USA und Dänemark Einheimische an, von denen zahlreiche an den Folgen der Verstrahlung erkrankten und starben.

Inwieweit die vierte Bombe, wie von den USA behauptet elf Jahre danach oder später vollständig geborgen werden konnte, ist bis heute nicht restlos geklärt. Die mythenumsponnene Luftwaffen-Basis Thule soll in jüngerer Vergangenheit auch als Drehscheibe für die Gefangenentransporte in das US-Lager Guantanamo gedient haben. (APA)