Foto: Super-Fi

Nachdem im letzten Jahr der Startschuss gefallen war ("Es gibt keinen Gott"), geht die Buskampagne in Österreich in die zweite Runde. Als Initiator fungiert ein Verein, der sich die "Konfessionsfreien" nennt. Ging es 2009 vor allem um die gesellschaftliche Akzeptanz der Meinungsfreiheit, ist 2010 Religionsfreiheit von Kindern das Thema, so die Initiative, die Teil der internationalen Atheisten-Kampagne ist, die  Ende 2008 ihren Ausgang in Großbritannien nahm. Länderspezifische Adaptierungen folgten.

Religionsfreiheit umfasse zwei Rechte, meinen die Initiatoren: "Einerseits das Recht, einer Religionsgemeinschaft anzugehören, andererseits das Recht, keiner Religionsgemeinschaft anzugehören bzw. diese zu verlassen und auch nicht an kultischen Handlungen, Feierlichkeiten oder sonstigen religiösen Praktiken teilnehmen zu müssen."

"Erzwungene Teilnahme"

In Österreich beginne diese "erzwungene Teilnahme" bereits in den Kindergärten, kritisieren die "Konfessionsfreien", "das Anbringen von Kreuzen und die Erteilung einer religiösen 'Bildung' sind in öffentlichen Kindergärten gesetzlich angeordnet. Viele Eltern sind aber keine Christen, gehören einer anderen Konfession an oder sind überhaupt konfessionsfrei. Die Kinder selbst haben noch gar keine eigene Religion. Diese wird ihnen bis zur Religionsmündigkeit (im Alter von 14) verordnet und anerzogen", heißt es. 

Die Forderung der "Konfessionsfreien" an den Staat lautet, dass dieser "erst ab einem bewussten Eintritt in eine Konfession Leute als Mitglieder anerkennen" solle. Das Mindestalter soll bei 14 Jahren liegen.

Keine "religiöse Werbung"

Die Botschaft vermitteln soll ein Sujet, das von der Werbeagentur Super-Fi kreiert wurde. Wie schon im letzten Jahr verweigerten auch heuer sämtliche Verkehrsbetriebe die Affichierung. Mit der Begründung, dass es sich hier um "religiöse Werbung" oder eine "gesellschaftspolitische Forderung" handle.

Die "Buskampagne" werde deswegen auf andere Werbeträger ausweichen, betont Initiator Niko Alm. Laut dem Super-Fi-Chef wird die Botschaft wie im letzten Jahr auf City Lights in Wien, Graz und Innsbruck zum Einsatz kommen, präzisiert er gegenüber etat.at; und zwar im Oktober. Weiters sollen Anzeigen in bestimmten Medien geschalten werden. Eine Verbreitung via Social Media und Online-Werbung ergänzen den Auftritt, so Alm. Der Verein die "Konfessionsfreien" wird ausschließlich über Spendengelder finanziert. (om)