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In Europa sei "jede Pipi-Bank" gerettet worden, meint Erste-Group-Chef Treichl.

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Wien - "Steuern führt man ein oder man schafft sie ab, aber man redet nicht darüber", übte Erste-Group-Chef Andreas Treichl am Dienstagabend bei einer Podiumsdiskussion in Wien Kritik an der Debatte über die Einführung einer Bankensteuer in Österreich. "Endlose Steuerdiskussionen schaffen Unsicherheit", warnte Treichl. Ein Fehler war es seiner Meinung auch, dass man in Europa die Bankenkrise nicht dazu genützt habe, "Kapazität aus dem Markt zu nehmen".

Der Erste-Chef zeigte Verständnis dafür, dass auch die Banken in die Pflicht genommen werden sollen. "Finanzdienstleister haben auch ihren Anteil an der Krise und zwar einen gewaltigen, also warum soll man da nicht etwas tun. Aber man soll schauen, dass es intelligent und vernünftig ist", so Treichl. Die "dümmste Form" einer Bankensteuer habe man in Ungarn gesehen. Dass seine Bank durch die Bankenbesteuerung nachhaltigen Schaden nehmen könnte, befürchtet Treichl nicht: "Unser Aktienkurs wird nicht einbrechen, wenn wir ein paar Jahre ein paar Millionen Steuern zahlen."

Die Entscheidung, die Kärntner Hypo nicht kollabieren zu lassen, sei wegen der gewaltigen Haftungssummen richtig gewesen, sagte Treichl. Dennoch sei es bemerkenswert, dass in den USA bisher 180 Banken aus dem Markt genommen worden seien, in Europa aber keine einzige, "jede Pipi-Bank" sei gerettet worden. Dafür werde in Europa aber eine Bankensteuer eingeführt und in den USA nicht. (APA)