Geht so ein Smartphone verloren, gibt es mittlerweile eine ganze Gruppe von Programmen, die es der Besitzerin ermöglicht, weitere Hürden zu erstellen - und so zumindest recht effektiv die schnelle "Übernahme" eines solchen Geräts zu verhindern. So reagiert etwa "WaveSecure" auf den Wechsel der SIM-Karte mit einem "Lockdown", das Gerät wird in einen Sperrzustand versetzt und lässt sich in Folge ohne Eingabe eines zuvor festgelegten Zahlencodes nicht mehr nutzen. Zudem lässt sich eine Liste von Kontakten festlegen, die in so einem Fall automatisch per SMS informiert werden.
Lock
Außerdem erscheint beim Lockdown eine - den eigenen Wünschen individuell anpassbare - Nachricht am Screen, die zur Rückgabe des Geräts auffordert und hierfür auch gleich eine Kontaktnummer anbietet. Damit endet die Funktionalität von WaveSecure aber noch lange nicht: Über ein Web-Interface lässt sich das Smartphone bequem von außen lokalisieren, der aktuelle Aufenthaltsort kann dann auf einer Karte dargestellt werden, ist das GPS nutzbar funktioniert das Ganze sogar relativ exakt. Hier sind übrigens jene im Vorteil, die einen Root-Zugang* zu ihrem Gerät haben, lässt sich WaveSecure so doch als Systemanwendung einrichten, der es auch möglich ist, das GPS selbst zu aktivieren. Wer sicher gehen will, kann dann das Gerät auch gleich von außen "wipen", also diverse sensible Daten per Kommando löschen lassen, dazu gehören SMS, Kontakte, die Anrufliste, Kalendereinträge aber auch Daten auf der SD-Karte.
Deinstallation, verhindert
Freilich nützt all dies nichts, wenn die Person, die das Smartphone gerade in Händen hält, sich ein bisschen mit solchen Schutzmaßnahmen auskennt und WaveSecure rasch deinstalliert. Insofern hat man sich noch einen weiteren Trick einfallen lassen: Zusätzlich zum Hauptprogramm lässt sich noch eine "Uninstall Protection" einrichten, wird eines der beiden Programme entfernt, sperrt sich das Smartphone automatisch. Zu den weiteren Funktionen der Software gehört ein automatisches Backup-System für die wichtigsten Daten, sowie ein "Action Center", das Tipps zu Telefoneinstellungen und potentiellen Sicherheitsversäumnissen gibt.
Nutzung
Auch wenn der Download von WaveSecure - das übrigens vor kurzem von McAfee gekauft wurde, das wiederum umgehend danach von Intel geschluckt wurde - kostenlos ist, so ist es der Betrieb nicht. Rund 20 US-Dollar jährlich lässt sich der Hersteller das Service kosten - übrigens fix an ein Smartphone gebunden, davon ausgenommen sind nur jene, die rasch genug waren und WaveSecure schon in der Beta-Phase registriert hatten.
* Ad "Root"-Zugang: Von Haus besitzen Android-NutzerInnen - unter anderem aus Sicherheitsgründen - nur einen sehr eingeschränkten Zugang auf das darunter liegende Linux-System. Wer sich mit dieser Begrenzung nicht zufrieden geben will - etwa um zusätzliche Funktionen, wie hier im Artikel noch mehrfach beschrieben, zu nutzen - kann sein Gerät "rooten". Ein Vorgang der dank diverser Tools heutzutage bei den meisten Geräten recht einfach vorzunehmen ist, so kann etwa Universal Androot diesen Hack bei einer ganzen Reihe aktueller Smartphones mit nur einem einzigen Klick vornehmen.