Wien  - Der bereits im Vorjahr verurteilte Holocaust-Leugner Gerd Honsik ist in einem zweiten Prozess zu weiteren zwei Jahren unbedingter Haftstrafe nach dem Verbotsgesetz verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Gegenstand der Verhandlung am Wiener Straflandesgericht waren zwei Bücher des 68-Jährigen. Die Geschworenen erkannten ihn einstimmig schuldig. Als erschwerend wurde Honsik angerechnet, dass er Nazi-Jäger Simon Wiesenthal "massiv verunglimpft" habe, wie Richter Andreas Böhm sagte. Der Verteidiger kündigte Berufung an.

Honsik war schon im April 2009 für zahlreiche, im Zeitraum 1997 bis 2003 von ihm veröffentlichte Ausgaben der Zeitschrift "Halt!" im Wiener Straflandesgericht schuldig erkannt worden. Das Wiener Oberlandesgericht (OLG) reduzierte allerdings die dafür verhängte Strafe von fünf auf vier Jahre Haft. Die Anklagebehörde machte daraufhin in einer separaten Verhandlung zwei Bücher Honsiks zum Prozessgegenstand.

Die inkriminierten Werke "Schelm und Scheusal" und "Der Juden Drittes Reich" waren bereits Inhalt der Anklage im vorangegangen Prozess gewesen, wurden damals jedoch zur Vermeidung von Verfahrensverzögerungen ausgeschieden. Nun wurde Honsik dafür separat verurteilt. (APA)